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@ Otis
ad Dion: „Wonder“ ist von 1969 und kam nur wenige Monate nach „Sit Down Old Friend“ (großartig!), das Dion-Hoch nach „A,M & J“ schien vorbei, also versuchte man, ein paar letzte Windfall-Profits einzustreichen. Entsprechend hotchpotch klangen diverse LPs. Andererseits: er hat in diesen Jahren einige seiner besten Aufnahmen gemacht („Your Own Backyard“!). Er selbst hatte den Überblick etwas verloren. Ich machte Mitte der 80er Jahre ein längeres Interview mit ihm und versuchte es entlang seiner Releases zu führen. Was das Gespräch recht zähflüssig gestaltete, weil ich ihn ständig korrigieren mußte, was Jahreszahlen und die Abfolge seiner Platten betraf. Zum Glück hatte er eine Gitarre auf dem Schoß und so griff er einfach in die Saiten und sang mir vor, wenn ihn die Erinnerung im Stich zu lassen drohte.
ad Goodman: Gut möglich, die beiden waren ja befreundet (via Arlo Guthrie!)
ad Fuller: Habe meine Yucca nochmal gehört. Ist weder hart noch hat sie übermäßig Hall. Vielleicht spiele ich sie ja mal in „Roots“, dann kannst Du vergleichen.
@ FifteenJugglers
Ich bin ein ausgesprochener Fan von Willies Saitenspiel. Es ist sozusagen gesamt-texanisch: Jazz-informiert (die Akkordik kommt straight vom Western Swing), Country-beseelt (sehr sparsam; wenige Töne, die im Raum hängenbleiben) und Mexico-nah (nicht spanisch/pfauig/haarig, sondern mit linde-melancholischem Swing). Ganz groß! Und völlig eigen/unverwechselbar. Er selbst hatte ja bis in die späten 60er Jahre wenig Zutrauen in sein Gitarrenspiel, komponierte fast ausschließlich am Piano. Wenn ich mich recht erinnere, wurde das im RS-Interview seinerzeit (vor ca. 8 Jahren) thematisiert.
@ napo
Sandy Denny wurde verschoben, Bob Marley kommt nun im April (aus „aktuellem Anlass“, will sagen: 60. Geburtstag). PS: ein doo-lang fehlt.
@ Go1
Hatte Deine Frage nicht gesehen und musste erst von einem aufmerksamen Leser darauf gestoßen werden: sorry.
Zur Frage selbst: Ich schätze sämtliche Waterson:Carthy-Alben außerordentlich, am meisten die erste. Über das Warum habe ich (z.T. ausführliche) Reviews geschrieben. Auch hatten wir im Heft (vor ca. 6 Jahren) eine ausführliche W:C-Story (mehrere Seiten!) mit Interviews und British-Folk-Rock-Anhang.
Eliza Carthys Fiddle-Spiel liebe ich sehr, den kratzbürstigen Jungmädchen-Strich mehr als die inzwischen relativ sauber-virtuose Handhabung. Auch ihre Stimme kann erfreuen, ihre Platten indes konnten mich bisher nicht restlos überzeugen. Zu kalkuliert-vielseitig, zu steril produziert. „Anglicana“ hat dementsprechend Höhepunkte, aber eben leider auch Tracks, auf die ich gut verzichten kann.
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