Re: Hang the DJ

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wolfgang-doebeling
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KICKS ON 45 & 33

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@ NiteOwl

Nein, ich halte nicht „Country für das Größte der Singer/(Songwriter)-Schule“. Was immer Du damit sagen willst. Große Songwriter gibt es selbstredend auch in Pop, Folk, Blues, Jazz, etc. Ich kenne auch keine „Baustelle“, die sich stilistisch eingrenzen ließe. Die einzige „Baustelle“, die sich in meinem Leben bzw. in meiner Plattensammlung ausmachen lässt, könnte man mit „Musikgeschichte der letzten hundert Jahre“ umschreiben. Honky Tonk Music im allgemeinen und George Jones im besonderen machen davon quantitativ nur einen Bruchteil aus, qualitativ aber qua Intensität und schierer Schönheit einen ganz wesentlichen. Klischees? Nenn' mir einen Musikstil, den man nicht klischiert nennen kann, sofern man ihn nicht versteht. Und zum Verständnis braucht es ein bisschen mehr als irgendeine Compilation in einen CD-Player zu schieben. Hat mit Geschmack übrigens nichts zu tun.

@ Mikko

Ja, mein Lieber. Ignorant, also unwissend, trifft es ganz gut. Siehe obige Zeilen an NiteOwl.

@ Napoleon Dynamite

Schwierig. Die von mir am meisten geschätzten LPs dürften zu extrem und für einen Pop-konditionierten Hörer gar zu befremdlich sein. Versuche es doch mal mit „Alone Again“, ein klassisches 76er Album aus der Billy-Sherrill-Phase mit „Diary Of My Mind“, „Stand On My Own Two Knees“ und „A Drunk Can't Be A Man“ („a man can be a drunk sometimes, but a drunk can't be a man“). Essenzieller sind die Frühsechziger-Aufnahmen, die aber fast sämtlich als Singles erschienen. Behelfsmäßig könnte man sich Compilations nähern, so etwa „Heartaches And Hangovers“ von Rounder mit einigen von Georges unsterblichsten Tearjerkern wie „Things Have Gone To Pieces“, „Say It's Not You“ und „My Favorite Lies“. Aber Obacht: heartbreak ahead.

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