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Maror von Lavie Tidhar
Obwohl der Roman den zweiten Rang beim Deutschen Krimipreis 2024 errang, ist es kein Krimi im üblichen Sinn, aber für die Mitleser hier könnte es durchaus etwas sein.
Das Buch hat keine durchgehende und stringente Handlung, es ist in 18 Episoden unterteilt, die von 1974 bis 2008 spielen und ein ziemlich düsteres Bild der israelischen Gesellschaft zeichnen: Gewalt, Korruption, Drogen, windige Immobiliengeschäfte im Westjordanland, eine Vergewaltigungs- und Mordserie an jungen Frauen u.v.a.
In den Erzählsträngen tauchen immer wieder reale Ereignisse auf: Golda Meir, der Mord an Rabin, das Drama beim Arad-Festival. Eine zentrale Rolle spielt der Polizist Cohen, der in allen Episoden auftaucht und keine Skrupel kennt.
Die Sprache ist nüchtern, lakonisch, knapp und dennoch präzise. Ein gut 600 Seiten starkes Epos, das mich nicht mehr losgelassen hat. Dicke Empfehlung.
zuletzt geändert von wa--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?