Antwort auf: Dead & Gone

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ford-prefect
Feeling all right in the noise and the light

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RIP Frank Laufenberg (1945-2025)

Das trifft. In den Nuller Jahren hörte ich jeden Samstagabend seine Radio-Sendung „Die größten Hits aller Zeiten“ auf dem Oldie-Sender SWR1 von 22 Uhr bis Mitternacht. Durch den Laufenberg konnte ich musikalische Bildungslücken bei mir schließen und viel Musik aus den 1960er und 1970er Jahren kennenlernen, von den Yardbirds über Cream bis Creedence Clearwater Revival. Und viel Motown-Soul. Oftmals brachte DJ Frank Laufenberg einen alten Plattenspieler von zu Hause ins Sendestudio mit, um das altmodische Gerät mit einem Kabel in das technisch moderne Soundboard des SWR1-Studios einzustöpseln und alte rare Platten aus seiner umfangreichen Sammlung darauf abspielen zu können. Hin und wieder streikte bei ihm die Technik, was sich zu einem Running Gag im Hinblick auf seinen Moderationsstil entwickelte … einmal begründete er den Ausfall einer Platte damit, dass sich sein Plattenspieler zu sehr erhitzt habe. Außerdem war sein SWR1-Poptagebuch-Podcast, in dem Laufenberg täglich in knappen fünf Minuten einen alten Song vorstellte, meistens im Zusammenhang mit Jubiläen und Geburtstagen prominenter Musiker, jahrelang die Startseite auf meinem Rechner. Darüber hinaus war der Laufenberg jeden Freitag in der Nachmittagssendung „Kaffee oder Tee“ im SWR-Fernsehen zu Gast, um aktuelle Neuerscheinungen auf dem Musikmarkt vorzustellen, was bei ihm nicht selten wie eine unkritische Verkaufsshow wirkte.

Als ich bei einem Gewinnspiel auf der Homepage von SWR1 ein Ticket für ein exklusives Podiumsgespräch mit Pink Floyd-Schlagzeuger Nick Mason vor 300 Besuchern im SWR-Funkhaus in Mainz im März 2006 gewann, war Frank Laufenberg der interviewende Moderator von Nick Mason. Der Drummer stellte dort seine umfangreiche Autobiografie „Inside Out“ vor, die ich mir bei der anschließenden Autogrammstunde von Nick Mason signieren ließ. Das Podium, das an einem Sonntagmorgen stattfand, eröffnete Laufenberg in Anspielung auf einen Song von Pink Floyd mit dem Satz: „Herzlich willkommen zum Psychedelic Breakfast!“. Dabei wies Laufenberg auf die Autogrammstunde im Anschluss hin und ließ durchblicken, kein Sammler von Autogrammen zu sein: „Ich weiß gar nicht, was das soll. Touched bei the hands of Nick Mason! Naja, jeder hat ein Hobby. Manche sammeln Bierdeckel oder nageln sich Schmetterlinge an die Wand, andere sammeln Autogramme“, kommentierte Laufenberg, der durchaus sarkastisch bis zynisch sein konnte. Ein Jahr später war mir Fortuna erneut hold und ich gewann bei einem Gewinnspiel ein Ticket für ein SWR1-Konzert von Roger Cicero moderiert von Frank Laufenberg in der Sektkellerei Kupferberg in Mainz am Nikolaustag 2007. Nachdem er im Januar 2010 in den Ruhestand gegangen war, machte Laufenberg hobbymäßig als Moderator für ein Online-Radio weiter. Thank you for the Music, Frank Laufenberg.

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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!