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irrlichtDas Markante ist ja, dass Ole Liebl erst vor wenigen Tagen selbst erfahren konnte, was passiert, wenn man Kritik an den eigenen Reihen übt. Sei es auch noch so konstruktiv. Ole Liebl hat als Rezensent Lensi Schmidts neues Buch „Ich als Feminst“ besprochen, sehr sachlich, fair und ausgewogen. Ihre Reaktion auf diese absolute Dreistigkeit lässt sich grob so zusammenfassen: „Du bist ein Mann, was weißt Du von Frauenthemen, nach Kritik hat Dich niemand gefragt.“. Und nein, viel komplexer wirds nicht. Der im Transkript erwähnte Biased Skeptic hat dazu ein gutes Video gemacht. Der Fall fasst ein wenig das zusammen, was die Mehrheit der Bevölkerung an diesen Leuten absolut zurecht stört: Die ständige Nutzung von Identität als Waffe, als Werkzeug für Profilierung und als Tool, um ordentlich Kasse zu machen und sich Plätze in Sendungen zu sichern. Kritik ist generell nicht erwünscht, weil das selbstverständlich Diskriminierung ist. Und was Diskriminierung ist, entscheide ich, ich, ich.
Möglich wäre, dass Liebl (33) tatsächlich ein paar red flags übersehen hatte. Das passiert schnell beim Thema Feminismus, im Alltag, in Beziehungen oder wie hier bei einem Buch einer jungen Autorin (34). Letztlich wäre ein Gespräch vor Veröffentlichung der Buchbesprechung vielleicht fairer gewesen. Auch Interviews werden gerne mal gegengelesen von der interviewten Person bevor das dann gedruckt wird.
„…um ordentlich Kasse zu machen“ u.a. würde ich hier nicht als „Unterstellung“ hinterherschieben. Das passierte alles im Fahrwasser von einer Buchveröffentlichung. Ein Buch braucht irgendeine Promotion (vielleicht auch Hype oder Aufregung), damit es überhaupt im Gespräch bleibt, damit sich auch ein paar Exemplare verkaufen. Da ist eine Retourkutsche (von Lensi Schmidt) vollkommen legitim, abgesehen von den Details kann ich beide Seiten verstehen. Im Video wird ja versucht zu vermitteln, was auch in Ordnung ist. Ob Liebl unprofessionell gehandelt hat, mag ich nicht beurteilen, Anzeichen dafür sehe ich wegen der Gemeinsamkeiten mit Schmidt aber schon ein bißchen.
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