Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism … › Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …
latho Erinnert mich an die Kritik an der Arbeit des Wahlenforschers Jürgen Falter, der unter anderem die letzten Weimar-Wahlen und ersten BRD-Wahlen haarklein auseinandergenommen hatte und u.a. festgestellt hatte, dass sehr viele Frauen Hitler wählten. Ich weiß nicht mehr, wo es stand (taz?), aber das wurde auch unter „Falter ist ein Mann, das kann nicht stimmen“ abgebucht.
Selbstverständlich, weil: Eine diskriminierte, marginalisierte Minderheit (sic!), kann in der Matrix dieser Logik keine schlechten Taten begehen, zumindest nicht im großeren Maßstab und wenn, dann wurde wieder etwas magisch internalisiert – ergo: Papa, Opa, das System, der Kapitalismus, jedenfalls andere sind Schuld – oder es waren halt Einzelfälle. Eigenverantwortung ist das absolute Kryptonit.
Wir wusste nicht, was da passiert…
Ich lese gerade Lius Virtue Hoarders. Das beschreibt ja eher die (durchaus wohlhabende) Schicht der Linksidentitären im Sozialgefüge, aber der Titel passt zu dem von dir Beschriebenen.
Liu wollte ich auch unbedingt mal lesen, fand ihren Beitrag damals in der taz sehr unterstützenswert.
Allgemein sind die Marktschreier nach meiner Auffassung auch tatsächlich fast durchweg aus dieser Schicht.
Sich selber diskreditiert hat sich die Online-Linke durch das Verhalten nach dem 7.10.23, dem Hamas-Anschlag.
Nicht nur da, aber hier hat man auf jeden Fall bemerken können, wie schwer es dieser Blase fällt, in mehr als der Täter und das Opfer zu denken. Dabei ist vermutlich schon jeder eskalierende Beziehungsstreit komplexer als das.
--
Hold on Magnolia to that great highway moon