Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › 2022 & 2023 & 2024 & 2025: jazzgigs, -konzerte, -festivals › Antwort auf: 2022 & 2023 & 2024 & 2025: jazzgigs, -konzerte, -festivals
Chico Freeman’s Exotica – Moods, Zurich – 18.03.2025
Chico Freeman – tenor & soprano sax, bass clarinet
Heiri Känzig – double bass & acoustic bass guitar
Reto Weber – percussion
Nachdem ich am Montag endlich mal wieder ein paar Zeilen zu den Klassik-Konzerten der letzten Wochen geschrieben habe, ist das noch eine Pendenz. Ich hatte dazu schon mal ein paar Gedanken formuliert, aber das blieb dann leider liegen. Der schöne Bericht von @friedrich über Bärtsch erinnerte mich daran (dass ich den im Lauf des Frühlings mal hören gehen wollte, hat bisher nicht geklappt, aber Montag 21 Uhr – sein fast wöchentlicher Slot in Zürich – ist für einen Frühaufsteher halt wirklich die blödest mögliche Zeit).
Nicht nur im Rückblick ist der Eindruck vom Konzert eher lauwarm als heiss. Dass die drei sehr viel Spass hatten auf der Bühne, kam zwar deutlich rüber, aber ich hätte mir halt doch einen druckvoll agierenden Drummer gewünscht, nicht den verspielten Percussionisten, der mit seinem breiten Instrumentarium am Ende doch recht monotone Beats beisteuerte (quasi ein Sound pro Stück, aber in fast jedem Stück einen anderen). Die Grooves waren teils echt gut, es gab auch mal ein Duo von Freeman mit Weber oder einen Blues im Duo mit dem Bass – und das Zusammenspiel von Freeman und Känzig war sowieso superb. Die zwei spielen ja schon länger zusammen – es gibt eine Intakt-CD von 2014 und ich habe die zwei auch schon in einem Konzert gehört, bei dem auch Thierry Lang mitwirkte (Känzig gewann da einen Preis, spielte mit beiden im Duo und dann auch im Trio – auch da fehlte der Drummer, der Druck macht, aber das störte mich damals – 4. Dezember 2016, leider habe ich nichts dazu notiert oder gar hier gepostet – viel weniger).
Freemans Ton vor allem am Tenorsax ist immer noch toll. Auch am Sopran und der Bassklarinette fand ich ihn toll. Allerdings setzte sich wie erwähnt der Eindruck etwas fest, dass er mit einer klassischen Rhythmusgruppe (am besten wohl inklusive Klavier, nicht nur Bass/Drums) am besten aufgehoben ist. Aber so direkt vor ihm zu sitzen und seinen Sound aufzusaugen war schon sehr toll.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba