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Herr RossiNormal ist es sicher nicht. Wenn ein Erwachsener meint, er könnte Kind unter Kindern seien, dann stimmt definitiv etwas nicht. Er hat zumindest das Vertrauen und die Fan-Verehrung missbraucht, die ihm von den Kindern entgegengebracht wurde, auch wenn er das sicher nicht realisiert hat. Aber wenn man z.B. vergleicht, dass sein Vater seine Kinder über Jahre misshandelt und in Angst gehalten hat und sogar darauf bis heute stolz ist, dann hat das eine ganz andere Dimension.
Ich sehe Jacksons Verhalten als eine Folge seiner Kindheit, von verschiedenen Schweregraden würde ich aber nicht sprechen wollen. Schläge und Misshandlungen sind schlimm, aber das Problem, dass Kinder mit so einem Verhalten haben, wie es Michael Jackson an den Tag gelegt hat, wirkt eher unterschwellig. Kinder können nicht abschätzen, ob derartige Liebeszuwendungen noch „normal“ sind, oder ob sie Übergriffe darstellen. Das wirkt extrem verunsichernd – gegen „Liebe“ muss man sich ja eigentlich nicht wehren… Priester, die sich an Kinder vergriffen haben, sprechen ja auch gern in diesem Zusammenhang von der Liebe Gottes, sexuelle Handlungen streiten sie ab. Aber das führt jetzt alles zu weit. Ich wollte damit auch nur sagen, dass ich kein Verständnis für Michael Jacksons „Kinderliebe“ aufbringe.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)