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HellCreeperWeiß jetzt nicht wie ich dein „Und?“ interpretieren soll, zynisch oder wirklich fragend?
Du hattest etwas über fragwürdiges Verhalten geschrieben, daraufhin habe ich geantwortet. Dann kam von Dir die Entgegnung, Du hättest das Wort „verwerflich“ nie gebraucht. Das ist von mir auch nirgends behauptet worden. Deshalb verstand ich Deinen Einwand nicht.
Nun fragwürdig empfinde ich das Verhalten insofern, als dass es sehr seltsam anmutet, dass plötzlich so viele Menschen Jacko huldigen und seine Platten wie warme Semmel kaufen, gleichzeitig über einen stets präsenten Künstler sprechen.
Die ist leicht widersprüchlich.
Entweder ich urteile über einen Künstler, weil ich sein Schaffen kenne oder ich schweige und lerne ihn erst kennen.
Aktuell werden die beiden Ebenen vermischt, was überhaupt nicht passt.
Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Es gibt Menschen die seine Alben kaufen und es gibt Menschen die der Auffassung sind, er sei stets präsent gewesen. Seine Medienpräsenz wird man nicht bestreiten können, nur gab es ja – wie bereits erwähnt – schon seit geraumer Zeit kein neues Material, die Präsenz war also in erster Linie auf Gossip beschränkt. Erst in letzter Zeit, also mit der Ankündigung der Konzertreihe wurde es wieder interessant.
Ferner geht es auch nicht um deinen 16 jährigen Kumpel.
Sondern um die Teilhabe die hier praktiziert wird. Um das Mitmachen; das Gefühl Dabeizusein, am historischen Ereignis teilzunehmen, so lange es akut ist; mitreden; Sich mit einer Sache und mit Anderen gemein machen (was dem Menschen besonders liegt).
Letztlich um Partizipation am historischen Ereignis.
Wobei mitmachen? Ich mochte Jacko früher ziemlich gern und habe ihn dreimal live gesehen, er hat unbestreitbar seine Verdienste. Seinen Tod fand ich überraschend, ich war gespannt, wie seine Konzerte wohl laufen würden. Völlig normal, daß man sich nochmal ein paar Jahre zurückerinnert und mal wieder eine Platte von ihm auflegt.
Naiv ist zu glauben, alle Menschen entdecken Jacko aufs Neue oder lernen ihn erst kennen.
Stimmt. Hat das hier jemand behauptet?
Du führst den Tod Presley und Lennons dafür an, dass die Menschen sich plötzlich für den Künstler allein interessieren, weil es ihnen nach deren Tod auch stark mit den Verkaufszahlen nach oben ging.
Das ist kein Argument und letztlich wenig überzeugend.
Ich verstehe überhaupt nicht, was Du damit sagen willst. Argument wofür oder wogegen? Ich schrieb davon, daß die Verkaufszahlen bekannter Künstler nach deren Ableben steigen. Das soll kein Argument sein, sondern ist eine unbestreitbare Feststellung.
Glaubst du wirklich die Menschen sind nur an der Musik interessiert, ohne die aktuelle Sensation begeisternd aufzunehmen?
Was ist denn das für eine Frage? Meinst Du etwa, die Leute sind begeistert, daß Jackson tod ist, oder was willst Du damit sagen?
Wollten die Menschen die sich anno ´97 „Candle In The Wind“ (ca. 33 Millionen mal verkauft) gekauft haben, auch nur den Musiker Elton John besser kennen lernen oder allein den Diana Fund unterstützen?
Was hat das mit Michael Jackson zu tun???
Nein, es ist die Historie die viele dazu treibt. Der Wunsch am Ereignis dabei zu sein, so nah wie für jeden einzelnen möglich. Getragen vom Wunsch nichts zu verpassen, um in späteren Jahren guten Gewissens und mit viel Pathos auf die Frage „Wo bist du gewesen“ zu reagieren.
Kann ich nicht beurteilen, ich kann nicht in die Menschen hineinsehen. Der Tod eines Künstlers verleitet mich fast immer dazu, mich nochmals mit seinem musikalischen Vermächtnis auseinanderzusetzen. Und wenn mich heute jemand fragt, wo ich war, als ich von John Lennon’s Tod erfuhr, kann ich da ganz ohne Pathos antworten. Und ich habe da weder ein gutes noch ein schlechtes Gewissen.
Zudem fühlt der Mensch sich grds. wohl im Kollektiv. Die Gefühle die ihn hierzu treiben werden von den Medien subtil vermittelt, es ist dann ein leichtes sich dem Kollektiv anzuschließen, als davon abstand zu nehmen. Letztes Verhalten würde als unangemessen, ja herzlos angesehen; wer will dies schon rechtfertigen. Das Gemeinmachen mit einer Sache geht viel leichter.
Jetzt willst Du uns weismachen, das Jackos Platten aufgrund von Gruppenzwang gekauft werden, oder wie? :lol:
Nein, nicht alle kaufen „NUR“ aus den obigen Gründen. Durchaus gibt es auch Menschen – wie Coxy – denen ich die Neuentdeckung des Künstlers Jacko glaube.
Genau.
Ich sehe auch nichts verwerfliches – habe ich auch nie gesagt – daran wenn Menschen seine CDs kaufen.
Ich auch nicht.
Nur die von dir aufgetragenen Gründe sind nicht stichthaltig, weil du sie ausschließlich anführst und jegliche weitere Motivation anscheinend – da noch nicht anders gelesen – leugnest.
Daran stimmt ja gar nichts. Weder habe ich ausschließliche Gründe angeführt, noch habe ich von mir nicht genannte Gründe ausgeschlossen.
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How does it feel to be one of the beautiful people?