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Mick67Ansonsten hat mich der Tod Jacksons so wenig berührt, wie der eines afghanischen Taliban.
Mein erster Gedanke war, was für absurdes Theater die Medienwelt daraus machen wird. Und meine schlimmsten Befürchtungen wurden in der vergangenen Woche noch getoppt. Es ist unerträglich. Nichts gegen Betroffenheit und Trauer. Aber was hier an Massenvoyerismus abläuft, ist auch eine Art Klimakatastrophe.
Wer sind eigentlich die ganzen Leute, für die die Medienvertreter diese absurde 24-Stunden Dauerberieselung über einen gerade Verstorbenen veranstalten ?
Wer will um Himmels Willen wissen, wer der Vater von Jacksons Kindern ist ? Welche Medikamente er genommen hat, wie sie beschafft wurden und warum eigentlich. Wie lange Madonna heulen mußte. Warum Jürgen Drews Jacko demnächst in Monaco hätte kennenlernen dürfen. Dass der Vater gerade eine Firma gegründet hat und den Tod seines Sohnes für Marketing nutzt. Dass sich jetzt sieben bis neun Parteien um die Kinder bemühen. Welche Versicherung nun wieviel abdrücken muss, weil die Konzerte gecancelt werden müssen.
Zwischendurch erlangt sogar ein Affe die gleiche Berühmtheit wie hierzulande Moshammers Daisy, und jetzt erfahren wir noch, dass Jackson in einem goldenen Sarg bestattet wird.
Es fehlt eigentlich nur noch, dass die vermeindlichen Missbrauchsopfer Kränze schicken, Neverland von Goldman Sachs zwangsvollstreckt wird, und schließlich die Leiche verschwindet.
Das Schlimmste ist, dass man diesem Irrsinn nicht entgehen kann. Der Mann läßt die ganze Weltwirtschaftskrise vergessen, und beschert jetzt sogar der Musikindustrie Traumumsätze.
Ich hätte ihm ein langes, langes Leben gewünscht. Schon, damit mir diese letzte Woche, die er selbst glücklicherweise nicht miterleben mußte, erspart geblieben wäre.
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