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Love Lies Bleeding
Bin im aktuellen Kino nicht mehr so zuhause als dass ich sagen könnte ob Hyperrealismus ala verstopfte Klos in aller Pracht zu zeigen schon länger Standard ist. Jedenfalls zieht so ein Mut zur Hässlichkeit die Lesben-Lovestory weg von so einer Hochglanz-Erotik ala „Blau ist eine warme Farbe“. Letzterer erfreut vielleicht Hetero-Männer wie mich, aber warum nicht mal Bilder zeigen die näher an der Realität sind? Könnte mich jetzt weiter an sowas aufhalten wie das in der Untertitelung aus „Big Girl“ „Muskel-Tussi“ wurde (war nicht irgendwo auch von „Bifi-Girl“ die Rede?), kommen wir mal zur Handlung:
Es macht ja wenn man Selbstjustiz befürwortet Sinn JJ kaltzumachen, (wie der Unterkiefer weggeflogen ist wären wir wieder beim Hyperrealismus), aber Daisy umzunieten war ja nun ein völlig bescheuerter Eifersuchts-Move von Jackie. Hätte jetzt gehofft dass die Story ab da eine andere Wendung nimmt- weg von der soundsovielten Neuauflage von „Thelma & Louise“ hin zu einem exzessiven Ich-baller-alles-weg-was-mir-nicht-passt was so eine Gewaltanwendung wieder kritisch reflektieren würde. Statt dessen wird die Leiche von Daisy irgendwo in der Wüste verscharrt, Kristen Stewart und Jackie tanzen im Abspann fröhlich vor sich hin, als wäre dies ganz normal…Mit anderen Worten: Hä?
Auch hätte ich mir wenn bei Muskel-Tussi Jackie der Bizeps anschwillt, wenn sie in manchen Szenen sogar überlebensgross wird, erhofft dass die Story ins Surreale geht, irgendwo zwischen David Cronenberg und Arnold Schwarzenegger. Auch hier wurde eine Chance vertan.
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