Re: Travis – Düsseldorf, Philipshalle, 15.11.2003

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observer

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So, ich schreib mal meine Hamburg-Eindrücke gleich in diesen Thread mit rein:

Da Konzert wurde in die Große Freiheit, eine 1500er Halle nahe der Reeperbahn verlegt. Das Publikum ist recht jung und besteht zu einem außergewöhnlich hohen Anteil aus Mädchen/Frauen.
Am Eingang gibt es kostenlose RS-Probeexemplare vom Oktoberheft mit Travis auf dem Titel. Mehrmals gehörte Kommentare: „Ich reiß`mir die Seiten, wo was über Travis steht, raus, dann brauch ich den Rest nicht mitzuschleppen.“ oder „5 Euro, ganz schön teuer“. Da wurden wohl keine neuen Abonenten gewonnen.

Pünktlich eröffnen Athlete. Deren Debüt gefällt mir ja, bis auf ein paar Längen in der zweiten Hälfte, sehr gut. Live beschränken sie sich auf die wirklich guten Stücke des Albums und werden auch recht begeistert vom Hamburger Publikum aufgenommen. Ich fands auch gut.

Dann wieder Achtziger Musik in der Umbaupause und nach ca. 30 Minuten kommen sie dann auf die Bühne: Travis. Von einem verpatzten (bzw. in großen Teilen verpassten) Konzert 2001 habe ich ja schon an anderer Stelle geschrieben, aber diesmal sind die Umstände optimal. Weit vorn, gute Sicht, guter Sound, kein Gedränge, gute Laune und eine Portion Vorfreude. Mich begeistert am Anfang ihr Sinn für Dramaturgie. Licht, Bewegung, Zusammenspiel – das passt alles. Aaaber …..

…. und jetzt jetzt bin ich mal etwas vorsichtig in meinen Formulierungen und sags mal so: Es war ähnlich wie bei den zwei Coldplay Konzerten, die ich bisher sah. Eine Band, die eigentlich alles richtig macht und trotzdem bei mir nicht gewinnt. Im Grunde ist es für mich eine richtige „Aber“-Band. Jedes positive Merkmal, jeden positiven Eindruck muss ich bei ihnen mit einem „aber“ relativieren.
– Fran ist ein hochsympathischer Typ, aber er wirkte für mich oft etwas naiv. (besonders in seinen politischen Statements)
– Die Band rockt und füllt die Bühne mit sehr viel Leben, aber für richtigen Rock`n Roll sind sie einfach nicht dreckig genug. Da fehlt (in Ermangelung eines besseren Vergleichs sei mir dieses Wort erlaubt) einfach der „Sex“.
– Die Band spielt hervorragend zusammen und hat mindestens zwei Handvoll guter Songs, es bleibt aber ein Nummernprogramm.

Bei den Zugaben habe ich mich dann nach hinten an die Bar gestellt, ein Bier getrunken und viele glückliche Gesichter gesehen. Na, das ist doch trotzdem was.
Wer diese Band mag, soll ruhig hingehen. Mich haben sie aber nicht geknackt.

Trotz aller kritischen Kommentare ein :-) an Aimee, die mich mit ihrer Begeisterung in das Konzert getrieben hat!

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Wake up! It`s t-shirt weather.