Antwort auf: Ducal Sounds – Edward Kennedy "Duke" Ellington

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friedrich

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Ich habe mal Blue Goose von meiner Never No Lament 3 CD-Box mit dem stream der Fremeaux-Ausgabe auf youtube gegeneinander gehört. Ich weiß nicht, wie gut der stream ist und ob so ein Vergleich wirklich sinnvoll ist. Außerdem bin ich kein Hi Fi Hi End-Freak. Meine alte Stereo-Anlage gehört wohl eher ins „Einsteger“-Segment. Und mein Gehör ist auch schon deutlich Ü50. Aber wir reden hier über alte Schelllackaufnahmen, die aus einer Zeit stammen, als Hi Fi sowieso noch in weiter Ferne lag.

In meinen Ohren unterscheiden sich die Aufnahmen schon hörbar, aber auch nicht wirklich frappierend voneinander. Die Never No Lament-Ausgabe klingt in meinen Ohren etwas strahlender, wenn man es anders ausdrücken würde: spitzer, vor allem bei den Bläsern. Die Fremeaux-Ausgabe hingegen etwas ausgewogener, wenn man es anders ausdrücken würde: gedämpfter. Schlecht klingt keine von beiden. Welche näher am „Original“ ist, ob das gut oder schlecht ist, weiß ich nicht. Vielleicht ist es eine Frage des Geschmacks, wohin man tendiert. Ich finde diese alten Schelllacks sowieso oft erstaunlich gut restauriert.

Die Fremeaux bietet gegenüber der Never No Lament natürlich den Vorteil, dass sie eine 4. CD mit den Ellington & Blanton-Duos und einigen Combos enthält. Wenn man die Blanton-Webster-Aufnahmen noch in gar keiner Form hat, könnte man deswegen wohl zu Fremeaux tendieren. Ich selbst werde aber wohl keine Neuanschaffung tätigen.

Aber in einer Hinsicht hat sich der Vergleich auf jeden Fall gelohnt: Das bei mir bislang unter dem Radar segelnde Blue Goose ist ein wirklich gutes Stück!

Edit: Zum Vergleich die Never No Lament-Ausgabe.

2. Edit: Ob’s was bringt, weiß ich nicht, aber man kann auch original 78er Schelllacks von Blue Goose im Netz hören.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)