Antwort auf: Das Piano im Jazz

#12391555  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

Beiträge: 5,112

Ich tu das mal hier rein.

Beutestück Nummer 4 aus meiner Transaktion im 2nd hand shop:

Earl Hines – Earl’s Pearls (1960)

Earl Hines mit Calvin Newborn (git), Carl Pruitt (b) und William English (dr). Hines wieselt wie immer über die Tasten, bass und drums swingen sehr zurückhaltend im Puls, Calvin Newborns Gitarre bringt hier und da eine bluesige Note hinein. Ein paar alte Gassenhauer (Saint Louis Blues Boogie, Tea For Two, Like When The Saints, eine Variante des Gospels …) ein paar Standards (Willow Weep For Me, Satin Doll, Love Me Or Leave Me …), Hines’ Rosetta.

Klingt charmant altmodisch aber schlank, gelassen und beweglich, vielleicht manchmal etwas zurückhaltend – kaum zu glauben bei Earl Hines! ;-) Auf Earl Hines‘ zwei Gesangseinlagen hätte ich verzichten können – mangels Stimme ist das wirklich nicht seine Kernkompetenz. Und das Zitat von Jingle Bells bei The Saints … ist ein Gag, der sich nach einmaligen Hören abgenutzt hat. Die Platte ist dann am besten, wenn Earl Hines was riskiert, mal ordentlich zupackt und mit seinem Quartett Love Me Or Leave Me auf den Kopf stellt. Super! Davon hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht. Sicher keine herausragende Platte, aber mit einigen schönen Höhepunkten, insgesamt angenehm.

--

„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)