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Anonym
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hurleyDanke für den Bericht @slow-train. Interessant, Mir würde es wohl ähnlich ergehen aber da ich zu einem Konzert will und zu keiner politischen Debatte würde es mich am Ende wohl schon ärgern auch wenn ich weiß, dass die mich musikalisch wieder einfangen, da ich ihre Musik einfach ganz groß finde.
Um noch mal kurz auf dieses ambivalente Thema zurückzukommen: ich war gestern Abend in Luxemburg bei GY!BE. Ich hatte vorher auch so meine Bedenken, da sich der Titel ihres neuen Albums auf Gaza bezieht und zumindest bei Bandcamp sich sehr viele Kommentare finden im Sinne von „from the river to the see“ und „ihr steht auf der richtigen Seite“. Auf der Bühne war am Boden eine Kufiya drapiert, auf einer Box war auch der Schriftzug der (vorsichtig gesagt umstrittenen) militanten Bewegung, Palastine Action zu sehen. Glücklicherweise war es das aber auch an politischem Statement. Für mich ist das auch deswegen schwer zu verstehen, weil der eigentliche Kopf der Band, Efrim Menuck, ja gläubiger Jude ist. Oder wie ich heute in einem Artikel über Jean Améry in der NZZ gelesen habe: „Studierende, Akademiker, Künstler, selbst Verfechterinnen der LGBTQ-Bewegung (solidarisieren sich) mit einer islamistischen Terrororganisation, deren Ziel kein palästinensisches Staatswesen, sondern erklärtermassen der überregionale, übernationale Gottesstaat ist, auf dessen Territorium kein freiheitsliebender Mensch, sei er Jude oder nicht, unbehelligt nach seiner Fasson würde leben können.“ Das ist für mich wichtiger Punkt. Das Publikum war allerdings offensichtlich unpolitisch, Kufiya und Slogan waren wahrscheinlich in der dritten Reihe schon kaum noch zu sehen. Und musikalisch war es schlicht großartig.
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