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j.w.Die Attitüde, diese Mischung aus stoischer Gelassenheit bei der Rhythmusgruppe, der „hey, ich sehe echt wie ein Punk aus, aber scheiß drauf“-Look von Keef, das totale Versinken von Taylor in sein Spiel, ist schon sehr cool. Und ich finde Jagger irgendwie anders als sonst auf der Bühne, vielleicht ist das nur bei diesem Song, aber er scheint mir weniger aufgesetzt, macht weniger den Frontmann-Affen wie sonst immer. Er scheint ganz entspannt zu sein, konzentriert, aber ohne jegliche Mätzchen.
Vielleicht ist es das was mich beeindruckt. Diese „Mir kann keiner was“-Attitüde. Hier strahlt einer unendliche Bühnenerfahrung aus. (Auf dieses tuntige Glitzer Bolero Jäckchen hätte Jagger allerdings verzichten können. ;-))
Da finde ich z.B. die 69er Auftritte noch etwas von Unsicherheit geprägt, wie man einem Publikum gegenübertritt, das zuhört und nicht mehr aus kreischenden Teenies besteht.
j.w.Aber dass sie da auf dem Höhepunkt waren, speziell 1971, würde ich nicht unbedingt sagen. Da fand ich sie 72/73 oder auch 69 fast noch überzeugender, eingespielter. Wobei ich auch nicht sagen wollte, dass die Taylor-Jahre jetzt unumstritten die besten Jahre waren. Wenn ich an Fort Worth ’78 denke, dann finde ich die Band, die da spielt keinen Deut schwächer. Und auch aus den 80s/90s gibt es immer wieder diese Momente, wo ich finde, dass da auch grandios waren, anders als mit Taylor, aber nicht schlechter.
Live beeindrucken mich die 78er Stones inzwischen mehr als die 72er. Und klar, die guten Momente kommen immer wieder hoch, auch heute noch.
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