Antwort auf: 2024 – Erwartungen und erste Eindrücke

Startseite Foren Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat Aktuelle Platten 2024 – Erwartungen und erste Eindrücke Antwort auf: 2024 – Erwartungen und erste Eindrücke

#12334767  | PERMALINK

stefane
Silver Stallion

Registriert seit: 24.07.2006

Beiträge: 6,898

Eine Menge tolle neue Platten im Juni:

Bonny Light Horseman – Keep Me on Your Mind / See You Free ****
Ihr inzwischen drittes Album, das deutlich mehr an mich geht als das hochgelobte, selbstbetitelte Debüt und das ebenfalls sehr positiv beurteilte zweite Album „Rolling Golden Holy“ von vor zwei Jahren.
Die Gesangsharmonien zwischen Eric Johnson and Anaïs Mitchell funktionieren prächtig, und selbst bei 18 Tracks auf der Platte kommen keinerlei Längen auf. Dazu eine sanfte, spätsommerliche Stimmung, die dieser Mischung aus Alt und Neu und den doch manchmal recht nachdenklichen Songs z.B. über das Älterwerden („When I Was Younger“) etwas Leichtes und Schwebendes gibt. Die Tracks gehen wunderbar ineinander über, haben etwas Verspieltes und Lebendiges, das die doch manchmal recht melancholischen Themen schön kontrastiert.

Dave Alvin and Jimmie Dale Gilmore – TexiCali ****
Wunderbare Platte zweier alter Heroen, die für mich das Album „Downey to Lubbock“ aus dem Jahr 2018 übertrifft.
California meets Texas, wie der Albumtitel „TexiCali“ schon andeutet, wofür dann auf dem Opener „Borderland“ auch gleich der Rahmen gesetzt wird. Vergänglichkeit ist ein großes Thema, es ist nichts mehr so wie es einmal war („Death of the Last Stripper“), und natürlich wimmelt das Album geradezu vor Referenzen an die Altvorderen (z.B. „Blind Owl“, die wunderbare Hommage an den tragischen Alan „Blind Owl“ Wilson von Canned Heat). Dazu dieser großartige Gitarrenton von Dave Alvin, in den ich mich hineinlegen könnte. Tolle Platte!

Danny Paul Grody Duo – Arc of Night ****
Gewissermaßen das Companion Album zu „Arc of Day“ aus dem Vorjahr, und eine Platte, die so wahrscheinlich nur auf Three Lobed erscheinen kann.
Im Duo mit dem Perkussionisten Rich Douthit und mit gelegentlichen, wunderbaren Einwürfen des Pedal Steel Maestro Chuck Johnson ergibt das natürlich einen John Fahey-Vibe und eine meditative Stimmung, bei der Danny Paul Grody und Rich Douthit einander in langsamen, mäandernden Bögen umkreisen. Schöne Gitarrenplatte.

Das ergibt dann folgenden Halbjahresstand:
****
01) Brown Horse – Reservoir
02) Charlie Parr – Little Sun
03) Bonny Light Horseman – Keep Me on Your Mind / See You Free
04) Dave Alvin and Jimmie Dale Gilmore – TexiCali
05) Clay Parker & Jodi James – Your Very Own Dream
06) The Hanging Stars – On a Golden Shore
07) Danny Paul Grody Duo – Arc of Night
08) Abigail Lapell – Anniversary
09) Beth Gibbons – Lives Outgrown
10) King Hannah – Big Swimmer
11) Itasca – Imitation of War

***1/2
12) The Reds, Pinks and Purples – Unwishing Well
13) Jess Locke – Real Life
14) Oisín Leech – Cold Sea
15) Waxahatchee – Tigers Blood
16) Sarah Jarosz – Polaroid Lovers

--

"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)