BgigliWas Jaggers Darbietung und seinen körperlichen und mentalen Zustand, den er hier ’75 präsentiert, angeht, sollte man doch dazu übergehen, dass es für Mick Taylor sehr wohl einen Grund gab, die Stones zu verlassen; denn ein vollkommen zugekokster Jagger, dem schon das korrekte Intonieren scheinbar völlig egal ist, (…)
Ja, ich habe einen ähnlichen Eindruck. Jagger macht streckenweise den Derwisch auf der Bühne und wirkt dadurch manchmal deplatziert. Ganz da ist er jedenfalls nicht. Irgendetwas hat er wohl geschmissen. Bei schnellen Stücken trifft er nicht immer die richtigen Stellen für seinen Einsatz und neigt auch dazu die Songs zu überschreien anstatt sie zu singen.
Man muss aber auch sagen, dass sowohl das Spiel von Ron Wood und Keith Richards hier sehr gut ist und das Gespann Charlie Watts und Ollie Brown richtig gut funktioniert. Auch Billy Preston ergänzt den Gig perfekt, wenn auch seine Haarpracht manchmal den ganzen Bildschirm zu füllen scheint.
Besonders gut hat mir hier der Song YCAGWYW gefallen. Selten so eine gute Live-Performance davon gehört. Auch Angie gewinnt durch das bluesige Gitarrenspiel von Ron Wood ungemein.
Irgendwann in den kommenden sechs Jahren muss Jagger dann ja die Kurve bekommen haben. Schaut man sich Hampton an, dann steht dort ein anderer Mann – fit und durchtrainiert und singen kann er auch. Selbst heute 2014 ist Mick Jagger wohl deutlich fitter als 1975 im L.A. Forum.
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