Antwort auf: Die letzte Dokumentation, die ich gesehen habe

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ford-prefect
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Hamburger Schule und kein Ende: Der Publizist Jonas Engelmann hat soeben im Mainzer Ventil-Verlag sein Buch Der Text ist meine Party über die Hamburger Schule veröffentlicht. Vorgestern hab ich mir das aktuelle Visions-Magazin gekauft, darin ist ein zweiseitiges Interview mit Jonas Engelmann über sein neues Sachbuch.

Der Titel ist als Zitat einem Song namens „Party“ von Kolossale Jugend entnommen. Blumfeld-Jochen wollte für das Buch nicht interviewt werden, da er nicht an einer Romantisierung der Diskurspop-Szene mitweben möchte. Denn viele alte Vertreter der Hamburger Schule tun sich schwer mit diesem Etikett oder lehnen den Begriff sogar ab. Die aktuelle NDR-Doku von Natascha Geier und sein Buch seien unabhängig voneinander und rein zufällig gleichzeitig entstanden, erklärt Jonas Engelmann, es gab sogar einen Austausch zwischen den Produzenten und Engelmann. Einen aktuellen Anlass für eine mediale Erinnerung an die Hamburger Schule habe es für beide Projekte nicht gegeben, schildert Engelmann im Visions-Interview, der zudem erläutert, wie wichtig Politik in diesem Genre war und wie die Schule entstand in Reaktion auf die verkommerzialisierte Neue Deutsche Welle. Dabei vergleicht der Autor die damalige politische Situation Anfang der 90er vor dem Hintergrund der Neonazi-Anschläge in Rostock usw. mit der gegenwärtigen Lage in Deurtschland. Zudem geht Engelmann auf folgende und offenkundig davon beeinflusste Bands ein wie Tomte, Kettcar und Sportfreunde Stiller, die wohlwollend und (fast) ohne Neid von den alten Hasen aufgenommen worden seien, etwa als zweite Generation der Hamburger Schule. Nur wenige warfen den Tocos kritisch Profitgier vor. Während seiner Recherchen entdeckte Engelmann die ihm unbekannte Band We Smile.

Zum Buch „Der Text ist meine Party“ ist eine passende Compilation bei Tapete Records erschienen: Sampler über Hamburger Schule

Im September 2016 war ich mal auf einer Lesung von Jonas Engelmann, als er aus seinem Punk- und Hardcore-Buch „Damaged Goods“ im soziokulturellen Projektladen Eckpunkt in Speyer in der Pfalz vorlas. War ganz schlecht besucht, die Lesung.

zuletzt geändert von ford-prefect

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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!