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nail75
lathorichtig, irrlicht, die Vertreter dieser Meinungen haben Wissen für Großmäuligkeit eingetauscht. Denn das ist die Quintessenz linksidentitären Denkens: humanistische Grundsätze gelten für die eigenen Identitäten, Frauen, Schwarze, LGBTQ+ (wobei, siehe Begriffe wie „flinta“ die Gays inzwischen zu den „weißen Männern“ gezählt werden), sie gelten nicht für andere. Man fordert Gleichberechtigung auf Basis der Menschenrechte ein, ist aber nicht bereit, diese dem Gegner einzuräumen.
Erinnert tatsächlich an die Kommunisten des letzten Jahrhunderts: „Menschenrechte sind nachrangig, wenn es um die Weltrevolution und die Befreiung aller Menschen geht. Dafür müssen Opfer in Kauf genommen werden“. Aus dem Kampf gegen Benachteiligung unterprivilegierter Schichten oder Gruppen darf aber keine Sonderrolle für diese Gruppen resultieren, die ihnen besondere Rechte, besondere Privilegien verleiht. Sonst sind wir ganz schnell wieder bei „Die Revolution frisst ihre Kinder“. Und besser als die „White Lives-Matter“-Idioten sind diese Leute dann auch nicht mehr.
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Fast schon natürlich, oder? Meiner Erinnerung nach gibt es keine Emanzipationsbewegung in der Geschichte, die nicht erst Teilhabe an der Gesellschaft forderte und dann irgendwann mal der Meinung war, man wäre besser als der Mainstream. Bürgertum, Arbeiter bis NSB, haben irgendwie alle gemacht.
Die Diskussionen um „Cancel Culture“ v.a. in den USA erinnern mich stark an Verhaltensweisen in der chinesischen Kulturrevolution: ohne Kontext, ohne Anhaltspunkte oder größere Ahnung wird ein „Feind“ ausgemacht, dann mithilfe von Mob und Verbündeten (zB in Medien und Verlagen) an den Pranger gestellt. Entschuldigungen, oftmals völlig die Selbstachtung ignorierend, müssen abgegeben werden, natürlich ohne Ergebnis, „erschossen“ wird man sowieso. Ist glücklicherweise nur online und betrifft weniger das Leben als eher den Lebensunterhalt, aber irgendwie erkennt man das Muster.
Was die Gleichbehandlung angeht: „Ja, wenn die das dürfen, dann ist ja dies und jenes auch ok.“ fällt eben naturgemäß auf den Boden (also zB den Anteil von Frauen in Männerberufen erhöhen, aber nicht umgekehrt. Den Anteil von Frauen in MINT-Fächern erhöhen, die Tatsache, dass immer weniger Jungs studieren, ignorieren). Quod licet Iovi, non licet bovi.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.