Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Über die Klasse der Klassik › Konzertimpressionen und -rezensionen › Antwort auf: Konzertimpressionen und -rezensionen
26. April 2024 Konzerthaus Berlin, Kleiner Saal
aus der Beschreibung von der HP der Eisler Hfm
An der Eisler absolvieren internationale Spitzenmusiker*innen ihr Konzertexamen. Die Hochschule präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus Berlin in der gemeinsamen Konzertreihe „EislerStars“ diese herausragenden Talente. Doğa Saçılık ist seit 2019 stellvertretende Solo-Oboistin im hr-Sinfonieorchester in Frankfurt am Main und hat ihr Studium bei Prof. Dominik Wollenweber absolviert. Die Violinistin Sueye Park studiert bei Prof. Ulf Wallin und blickt bereits auf eine erfolgreiche Solo-Karriere. […] Das Konzert spielen sie mit Lehrenden und Kommiliton*innen der Eisler.
August Klughardt: Schilflieder. 5 Fantasiestücke, op. 28, für Oboe, Bratsche und Klavier (Doğa Sacilik, Janeks Niklavičs, Ikuko Odai)
Fazil Say: Sonata for oboe solo (Doğa Sacilik)
— Pause —
Ernest Chausson: Poème für Vl und Orch in der Fassung für Vl, Klav, Streichquartett
(Sueye Park, Andrei Banciu, Jiayi Chen, David Marquard, Arnold Stieve, Alexander Wollheim)
Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichoktett Es-Dur op. 20
(Sueye Park, Ning Feng, Ulf Wallin, David Marquard, German Tcakulov, Sào Soulez Larivière, Alexander Wollheim, Stephan Forck)
Die Oboe ist auch so ein Instrument, das ich selten solistisch oder mit Hauptrolle in Kammermusik höre. So fand ich es schön, da mal hereinschnuppern zu können. Doğa Sacilik spielt mit kräftigem Ton, der mir sehr gefiel. Für sie war es schade, dass irgendetwas mit ihrem Instrument nicht passte. Sie musste immer wieder absetzen und nachsteuern. Das kann bei einem so empfindlichen Instrument vermutlich schonmal passieren. (Ich erinnerte mich dabei an eine twitch-Folge des Konzerthauses, in welcher die Solo-Oboistin zu Gast war… und vermutlich waren das bisher die dramatischsten Anekdoten … von den Rohren bis zu einem gerissenen Instrument).
Von den „Schilfliedern“ (Klughardt, 1847-1902) las ich schon, hörte diese aber bisher noch nie. Habe ich mir auf jeden Fall zum Wiederhören vorgemerkt. Mit Say-Kompositionen hatte ich bisher noch nicht viel Berührung; wenn,dann sagten sie mir auch nicht so viel. Die Sonate für Oboe solo war sehr liedhaft und der kräftige Ton kam bei den orientalischen Passagen gut zur Geltung.
Im zweiten Teil war dann Sueye Park mit Mitstudenten und Lehrenden zu hören. Erst als Solistin im „Poème“ von Chausson (1855-99) und dann am ersten Pult beim Mendelssohn Oktett. Als Lehrende spielten hier auch Ulf Wallin, Ning Feng (hörte ich kürzlich als Solist im Barber VK mit dem KH-Orch./Joshua Weilerstein)und Stephan Forck (Cellist des Vogler Quartetts) mit. Die beiden Bratscher German Tcakulov und Sào Soulez Larivière lehren auch an anderen Einrichtungen.
Im Saal saßen viele Studenten und so gab’s ab und zu vor einzelnen Programmpunkten kleine Anfeuerungsrufe. Das fand ich ganz sympathisch. Höhepunkt war für mich auf jeden Fall das Mendelssohn Oktett. Von der Galerie aus hatte ich einen guten Blick auf den Halbkreis und konnte verfolgen, von wem zu wem die Geigenparts etc. sprangen.
--