Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › THE LIBERTINES – All Quiet on the Eastern Esplanade (08.03.2024) › Antwort auf: THE LIBERTINES – All Quiet on the Eastern Esplanade (08.03.2024)
firecracker
bullitt
firecracker
bullittWenn man irgendwann mal ein Herz für die Band gehabt hat, kann man dieses Album eigentlich nicht nicht mögen,
Manchen Bands gesteht man das Älterwerden eben mehr zu als anderen. Ich glaube die Libertines haben ein bisschen das Problem, dass man sie ganz stark mit Jungsein verbindet. Im Gegensatz zu Arctic Monkeys, deren Alex Turner zu Beginn ja eher die Beobachtungsperspektive eingenommen hat, waren die Libertines mittendrin. Oder gar das Jungsein selbst; der Drang erleben zu wollen, große Träume, keine Zeit für Reflexion. Vielleicht schreibe ich aber auch Unsinn. Und irgendwie mag ich das Album ja auch; auch wenn ich momentan lieber Anderes höre.
Da ist auf jeden Fall was dran. Meine Theorie ist ja, dass genau deshalb Solokünstler leichter mit ihrer Kunst altern können als Bands, die weniger anpassungsfähig sind. Aber ich bin da generell einfach viel nachsichtiger. Ich gehe z.B. immer noch zu Europe-Konzerten, einfach weil mein achtjähriges Ich da unglaublich viel Freude dran hat und bei so einer Band wäre der Faktor „alt werden“ tatsächlich ein Problem. Da ich zumindest Doherty über die Jahre sehr engmaschig verfolgt habe, verbinde ich ihn eigentlich mit überhaupt keiner Phase mehr, oder einem bestimmten Zeitgeist. Er hat zu jeder Zeit halt so Pete Doherty-Sachen gemacht und mit der Libertines verströmt er jetzt so den schönen Vibe eines Richard Linklater Films. Alle zehn Jahre schaut man mal, was die Protagonisten noch so zusammen machen und es fühlt sich immer noch gut an.
Würde dir gerne zustimmen, aber kann das nicht, denn mir geht’s da ganz anders. Ich will auch keine „anpassungsfähige“ Musik. Zumindest nicht auf Kosten der Kreativität. Vielleicht ist ja genau das das Problem: Blur, The Boo Radleys oder A Certain Ratio klingen heute nicht wie vertonter Erlebnisdrang. Dieser steckt aber immer noch in der Musik der Libertines, wenn auch verhaltener.
Then again, what do I know? Beim Hören des neuen Albums von Local Natives denke ich: Woah, I feel it, aber lese:
But I’ll Wait For You is too polished for the contemporary indie scene, which prioritises rawness and vulnerability, experimentation and innovation. It’s lacking in any real sense of emotion, pulling its punches on the listener. As a consequence, the record feels a little stagnated and a little outdated. It’s understated to a fault, with moments of beauty obscured by monotony. It passes you by without ever really enticing you in. Far Out
Muss mal nach Richard Linklater schauen. Der Name sagte mir bisher nichts.
Ein Regisseur. Before Sunrise nicht bekannt? Das könnte etwas für dich sein.
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.