Antwort auf: Konzertimpressionen und -rezensionen

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yaiza

Registriert seit: 01.01.2019

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vielen  und verspäteten Dank, gypsy für Deine Berichte.

gypsy-tail-wind  […] Nach dem stimmungsvollen Einstieg mit Ives (die Bläser spielten von hinterm Vorhang) – der recht anders war als die gross besetzte Version neulich in der Tonhalle mit Kent Nagano – gab es schon die erste Einlage des Player Pianos. Ein funktionstüchtiges Instrument konnte von einem Mäzen/Sammler, die Rollen aus der Paul Sacher Stiftung in Basel geliehen werden. Dort lagern auch Nancarrows Instrumente, doch die waren schon bei ihrer Übernahme kaum noch nutzbar – die ganze Antriebstechnik scheint diffizil zu sein und der stetigen Pflege zu bedürfen. Das Player Piano stand vorn am Rand, ich hatte einen Blick auf die Tastatur, dank einer Kamera und der Übertragung auf eine grosse Leinwand hinter der Bühne war aber das ganze Instrument gut zu sehen. Aufgeführt wurden die Stücke in der Schweiz gemäss den Recherchen der Sacher-Stiftung tatsächlich nie, Achberger meinte, man habe bloss kurze Ausschnitte nach der Übernahme des Nachlasses in kleiner Runde auf den alten Instrumenten abgespielt. Die Musik von Nancarrow erklang ja später nochmal und diese Stücke sind schon völlig irre. Manchmal klingt das nach quasi klassisch verwurstetem Ragtime, Boogie oder Blues, erinnerte mich in der Linienführung auch mal an den Jazzpianisten Lennie Tristano. Aber in den krassesten Momenten der Verdichtung werden so viele Tasten aufs Mal gespielt, wie es ein oder auch zwei Menschen nicht hinkriegen würden. Da werden auch Versuchsanordnungen durchgespielt, z.B. eine Art „X“, in der eine Stimme aus der Tiefe hochgeht, die andere im Diskant anfängt, und in der Mitte kreuzen sie sich dann, es kommt quasi zum Clash … toll, das mal hören zu können! […]

Das ensemble unitedberlin stellte letztes Jahr eine „Geburtstagsparty“ für Ligeti (5 Konzerte) zusammen und Dlf Kultur sendete einen interessanten Zusammenschnitt. Einige  Studies for Player Piano von Conlon Nancarrow wurden auch vorgestellt (#3e, 8, 12, 17); Wolfgang Heisig, Phonola/Pianola.  Die #12 habe ich mir gemerkt — das ist die „Flamenco Study“… Es gibt eine MDG-Box mit Aufn. auf einem von Jürgen Hocker nach Wünschen von Nancarrow restaurierten Ampico Bösendorfer Flügel… einige Studies (ich weiß nicht, ob evtl. alle) kann man sich via yt anhören und die Rollen und Klaviatur sehen…

hier die #12

Ligeti & Nancarrow, ca.9min

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