Antwort auf: 2024 – Erwartungen und erste Eindrücke

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stefane
Silver Stallion

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Beiträge: 6,896

Im März gab’s bei mir einige neue Platten:

The Hanging Stars – On a Golden Shore ****
Nachdem ich mit der letzten Platte „Hollow Heart“ eher weniger anfangen konnte, sehe ich Richard Olson und seine Band hier wieder mit deutlich aufsteigender Form. Die Klasse der ersten beiden Platten „Over the Silvery Lake“ und „Songs for Somewhere Else“ wird zwar nicht ganz erreicht, aber all das, was die Hanging Stars für mich so anziehend gemacht hat, ist wieder da: kaum läuft die Platte, beginnen sich im Kopfkino wieder weite, amerikanische Landschaften zu formen, sonnige, längst vergangene West Coast- und Cosmic Country-Zeiten leben auf, und alles ist leicht, sommerlich, flockig und leicht melancholisch. Man mag nicht glauben, daß die Platte im rauhen, äußersten Norden Schottlands entstanden ist, in Edwyn Collins Clashnarrow Studio.

Oisín Leech – Cold Sea ***1/2
Eventuell bekannt von The Lost Brothers (seinem Duo mit Mark McCausland), ist dies die erste Soloplatte des irischen Songwriters. Aufgenommen im County Donegal in einem alten Schulhaus mit Vintage-Equipment klingt das sehr warm, harmonisch und melancholisch, obwohl eher voll und teilweise sogar elektronisch instrumentiert, und vermittelt eine regenverhangene Atmosphäre. Insgesamt vielleicht eine Spur zu unspektakulär und zurückgenommen.
Produziert von Steve Gunn.

Charlie Parr – Little Sun ****
Aufgenommen und produziert von Tucker Martine, was wohl mit dazu geführt hat, daß sich Charlie Parr mit dieser Platte recht weit von seinen akustischen Ursprüngen entfernt.
Wunderbare Melange der eher rauhen, ursprünglichen Songs mit großartigen Full Band-Arrangements, was dann teilweise gar in Richtung Cosmic American Music führt. Großartige Band mit u.a. Marisa Anderson an der elektrischen Gitarre, Victor Krummenacher am Baß und Anna Tivel mit den Backing Vocals.
Als ich vom Konzept der neuen Platte hörte, war ich zunächst skeptisch. Das Ergebnis ist jedoch großartig und wächst mit jedem Hören weiter.

Waxahatchee – Tigers Blood ***1/2
Schöne – wenn auch etwas brave und vorhersehbare – Platte mit ihrem zurückgelehnten, entspannten Country-Sound.

Das ergibt dann folgenden Zwischenstand zum Ende des ersten Quartals:
****
01) Brown Horse – Reservoir
02) Charlie Parr – Little Sun
03) Clay Parker & Jodi James – Your Very Own Dream
04) The Hanging Stars – On a Golden Shore
05) Itasca – Imitation of War

***1/2
06) Oisín Leech – Cold Sea
07) Waxahatchee – Tigers Blood
08) Sarah Jarosz – Polaroid Lovers

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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)