Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

Beiträge: 6,438

latho

nicht_vom_forum
Edit: Das ist auch nicht verwunderlich. „Florian Schwarz“ (Pseudonym) gehört anscheinend ins deutsche TERF-Umfeld: https://hpd.de/autor/florian-schwarz-20686

Wegen dieses Artikels hier? Ich würde mich als durchaus transfreundlich bezeichnen und kann in dem Artikel nichts lesen, was transphob wäre. Es geht eher gegen den diese transhumanistische Entkörperung und deren Wiederhall in Gesetzen. Das ist für mich legitime Kritik.

Natürlich ist das legitime Kritik – ich muss sie ja nicht teilen. ;-)
„Transhumanistische Entkörperung“ ist das eine Extrem, „Biologismus“ das andere. Wenn es um (Grund-)Rechte geht, finde ich letzteres das größere Problem – jedenfalls zurzeit.

Mir fehlt die Motivation, mich im Detail mit dem Artikel (und diesem: https://hpd.de/artikel/des-professors-nebelkerzen-21836) auseinanderzusetzen. Erstens, weil man dann schnell bei so unappetitlichen Themen wie britischer Innenpolitik ist, zweitens, weil eine Diskussion über Formulierungen, darüber, wo der Text nur scheinbar objektiv ist und darüber, wer was als Dogwhistle interpretiert, zu nichts führt. Trotzdem drei Beipiele:
Zu J.K.Rowling schreibt er

Sie hat auf Twitter abgelehnt, für biologische Frauen den Begriff „Menschen, die menstruieren“ zu akzeptieren, damit Transsexuelle sich ohne Einschränkung als Frau bezeichnen können.

Das ist schlicht falsch. Es ging damals darum, dass auch manche Transmänner Zugang zu Hygieneprodukten brauchen, nicht darum, einen anderen Begriff für „Frau“ einzuführen (https://twitter.com/jk_rowling/status/1269382518362509313, https://www.devex.com/news/sponsored/opinion-creating-a-more-equal-post-covid-19-world-for-people-who-menstruate-97312). In dem Artikel steht sogar explizit: „An estimated 1.8 billion girls, women, and gender non-binary persons menstruate […]“. Das

Doch wenn jede und jeder sich selbst als das eine oder andere definieren darf, aber niemand mehr klar sagen kann, was gemeint ist – dann haben wir ein Problem. Denn dann wird das „Geschlecht“ beliebig. Die Begriffe Frau und Mann verlieren ihre Bedeutung. Die Kategorien lösen sich letztlich auf.

übertreibt m. A. n. massiv, welche Auswirkungen das neue Gesetz haben wird (Es geht schließlich primär um die Möglichkeit für eine kleine Minderheit, Ausweisdokumente einfacher zu ändern) und das

Es wäre schön, wenn es die einfache Lösung gäbe, die das Gesetz vortäuscht, um die Diskriminierung von Transsexuellen zu beenden.

verzerrt die Position der Befürworter und stellt sie, mindestens, als extrem naiv dar. Niemand hat behauptet, dass die neue Gesetzgebung „die Diskriminierung von Transsexuellen beendet“.

zuletzt geändert von nicht_vom_forum

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