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latho
Daraus aber zu konstruieren, linksidentitäres Denken wäre nicht existent und nur eine Erfindung des rechtsidentitären Denkens, ist genauso falsch.
Zustimmung. (Auch @motoerwolf:) Das ist aber m. E. der Knackpunkt: Auch berechtigte Wokeness-Kritik (im Gegensatz zu genereller Kritik an identitärem Denken) macht sich gerade leider schnell zum Erfüllungsgehilfen der Rechts-Identitären – sei es nur, weil die Größenordnungen und die Gefahren beider Varianten völlig verzerrt werden. Das von @.irrlicht verlinkte Essay ist m.A. n. genau so ein Fall: Das ist keine (zumindest versucht) objektive Kritik an den Problemen von Wokeness, sondern klar konservativ/rechtsidentitär positioniert.
motoerwolf
In ähnlicher Form habe ich das x-fach erlebt. Es wird von Azubis sogar versucht, ausbildungsrelevante Themen auf diese Weise zu umgehen, z.B. zu Themen der Sexualität. Und das Thema Religion ist in der Ausbildung ein Eiertanz ohnegleichen geworden. Genau wie alles, was mit interkultureller Pflege zu tun hat. Nicht mal von Menschen, die sich als woke begreifen. Sondern von solchen, die den Mechanismus begriffen haben und nun nutzen. Denn da liegt @.irrlicht völlig richtig. Wokeism ist auch ein Machtmittel.
Das sehe ich als Case in Point für mich: Nicht Wokeness ist hier das Problem oder das Machtmittel, sondern der identitäre Ansatz.
Disclaimer: Ich bin mir durchaus der Problematik bewusst, hier möglicherweise in Whataboutism-Bereiche zu geraten.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick