Re: The Rolling Stones

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nail75

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Dennis BlandfordDiese Band bedeutet einer Menge Leute sehr viel. Trotzdem ist es leicht die Stones von außen zu kritisieren und es ist sicher eine abgedroschene Phrase: Man muss das live und am besten Standing erlebt haben. Schwitzend, Fan an Fan gepresst. Es kommt keine Ton- und Bildkonserve dahin, wenn Jagger den Laufsteg entlangtänzelt (nicht läuft) und direkt vor einem steht. Dann kann man erahnen u. auch direkt fühlen, wie groß und mächtig dieser Frontmann ist. Das wissen etliche Harcore Fans hier schon lang aber es war erst mein zweites Konzert und das erste 1995 war einfach mit 92.000 Leuten in einem weiten Rund zu anonym um es wirklich zu spüren.

Jagger besitzt eine einzigartige Bühnenpräsenz, die sich erst erschließt, wenn man in einem Stadion mit 45.000 ist und sich dennoch der Band nahe fühlt.

Sonst wurde ja schon alles gesagt und als Tattoo You Liebhaber habe ich mich über „Worried about you“ tierisch gefreut. „You got the silver“ war auch fantastisch. Dass Keith bei „Can’t be seen“ gesangliche Ausetzer hatte, hat er mit donnernden Akkorden wieder korrigiert. Nie zuvor habe ich die Gitarre dieser Legende so krachend und laut wahrgenommen. Bei „Street fighting man“ genauso. Ein Höllenlärm und genau so wollte ich das.

Weiß nicht. Aus meiner Sicht war das überzogen. Könnte sogar ein technisches Problem gewesen sein, denn die Gitarre war auf einmal viel zu laut, während sie ansonsten nur laut und durchdringend war, was ich übrigens sehr gut fand. Can’t Be Seen war einfach nur Chaos.

So wie es aber aussieht hat sich jeder auch individuell prächtig amüsiert.

Zu kürzeren und längeren Treffen kam es auch so, wenn auch leider nicht mit euch.

Die Vorband zu kritisieren halte ich übrignes für absurd. Sie klingen wie die Black Crowes und der Sänger mischt Robinson mit Jagger Attitude aber sie haben höllisch auf den Punkt gespielt. Man muss die 45.000 hungrige Stones-Fans erstmal bei Laune halten. Mich haben sie überzeugt.

Das gönne ich der Band aber sehr. Vorne schienen die Fans auch Lust daran zu haben, hinten hat man die Band eher toleriert. Solche Musik gibt es aber wirklich sehr viel besser von Temples oder Tame Impala.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.