Antwort auf: 2022 & 2023 & 2024: jazzgigs, -konzerte, -festivals

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redbeansandrice

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Melissa Aldana Quartet – BIMhuis Amsterdam 14. Januar

mein erstes Konzert in einer ganzen Weile – und vielleicht das erste Mal, oder zumindest eins der allerersten Male, wo ich live ein Jazzalbum höre, das ich bereits vorher wirklich gut kenne… Beziehungsweise, es gab dann auch einiges vom Nachfolgealbum, Echoes of the Inner Prophet, das im April erscheinen wird, und einen Standard (There will never be another you?) als Zugabe. Die Band war ein Quartett mit Gitarre, Lage Lund, im Vergleich zum Album fehlte der Keyboarder… Was ich an Aldana wirklich mag, ist, dass sie sich scheinbar wirklich über Sounds Gedanken macht, über die verschiedenen Rollen in der Band… dass es alles nicht so die reine Lehre der fliessenden Linien ist wie bei Chris Potter (dessen Ton mich meist nervt) oder Mark Turner… Dadurch, dass es kein Klavier gibt, und dass Lage einen etwas künstlichen Gitarrenton hat, kommen die vier Beteiligten sich wirklich in die Quere. Und auch an der Rolle des Saxophons arbeitet sie… Es gibt Momente, da hat man fast das Gefühl sie imitiert mit der rechten Hand ein Keyboard (so um 35:55 im Video zB…) Mag Spekulation sein. Was es definitiv rauf und runter gibt, sind Momente, in denen sie quasi eine Trompete imitiert – im Prinzip sind dem Tenorsaxophon ja in den Höhen keine Grenzen gesetzt, und auf Instagram hat sie inzwischen viele Videos geteilt, in denen sie Freddie Hubbard Videos transkribiert. So ein bisschen scheint die Idee zu sein, das sie die high intensity Sachen eher in den Tiefen spielt und dann so Ruhepunkte mit hohen Tönen setzt – ein bisschen als hätte sie Miles Davis oder Freddie Hubbard verschluckt… Mit solchen Tricks wird viel experimentiert, noch mehr als auf dem Album, gelingt nicht immer, aber in den besten Momenten ganz wunderbar. Lage Lund ist eigentlich mehr Ko-Leader als Sideman, hat das meiste mitkomponiert, war auch Produzent des Albums 12 Stars, das ein bisschen eine Einheit mit Lunds Terrible Animals und Most Peculiar bildet, alle drei mit Fortner am Keyboard – und von den dreien ist mE 12 Stars schon das stärkste, auch wenn ich ihm den Erfolg als Leader gegönnt hätte… Then again, vielleicht tat es ihm auch gestern Abend gut, nicht im Rampenlicht zu stehen, er war jedenfalls herausragend.

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