Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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ford-prefect
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Studio 666 mit den Foo Fighters (2021)

Ging gestern auf Netflix online, gleich mal auf die Mattscheibe gespielt. Dünne Story, aber wenn man nicht allzu große Erwartungen an diese Horrorkomödie legt, kann man mit ihr Spaß haben. Um dort ihr zehntes Album aufzunehmen, ziehen die Foo Fighters in eine verlassene Villa, in dem ein Rockmusiker vor vielen Jahren seine Bandkollegen ermordete. Auf einem Tonbandgerät entdeckt Dave Grohl einen unvollendeten Doom-Metal-Song mit dem Titel „Lacrimus dei Ebrius“ (Die Tränen Gottes)“ eben jener Combo namens Dream Widow … und setzt es sich in den Kopf, den dämonischen Song zu vollenden, was außer Kontrolle gerät. „Das wird episch, Mann. Das wird wie 2112 mal 2112“, schwärmt Dave Grohl seinen Kollegen in Bezug auf das bedeutende Album „2112“ von Rush beim abendlichen Steak-Essen vor. Grohl ist großer Fan von Rush und durfte 2013 die Laudatio halten, als Rush in die Rock’n’Roll Hall of Fame aufgenommen wurden. Kann man detailliert in Grohls Autobiografie „Der Storyteller“ von 2021 nachlesen.

Die Horrorkomödie im Stile von „Bill & Teds verrückte Reise in die Zukunft“ trifft „Tenacious D. – Pick of Destiny“ zitiert unverkennbar Motive aus „Das Omen“ (Erhängungs-Szene), „Tanz der Teufel“ (Tonbandgerät im Keller und Necronomicon) und „Der Exorzist“ (na was wohl?). Bereits 1997 veröffentlichten die Foo Fighters zu ihrem Song „Everlong“ ein Musikvideo, das inhaltlich eine Hommage an „Tanz der Teufel“ darstellt. Der Clip ging auf Viva und MTV auf Rotation, wenige Wochen, nachdem ich die Foo Fighters auf dem Bizarre-Festival in Köln gesehen hatte. Darüber hinaus war Grohl 2006 als Schlagzeug spielender Teufel in der Musikkomödie „Pick of Destiny“ von Tenacious D. zu sehen. In seiner zweiten Hälfte ergeht sich der Film in deftigen Splatter-Szenen, verbunden mit Kannibalismus. Als Schauspiel-Laien schlagen sich Dave Grohl und seine Jungs ganz gut. Slayer-Gitarrist Kerry King hat nen kurzen Auftritt als Roadie sowie Jenna Ortega als okkultes Bandmitglied. Später sitzt Horror-Regisseur John Carpenter als Tontechniker an einem Mischpult. Und Pat Smear ist die neue Scream-Queen. Der Film ist das Vermächtnis von Schlagzeuger Taylor Hawkins, der bei Erscheinen des Films an seiner Drogensucht starb. Genau an dem Tag im März 2022, an dem das von Dave Grohl konzipierte Album der fiktiven Doom-Metal-Band Dream Widow zur Horrorkomödie herauskam.

Der Song „Lacrimus dei Ebrius“ aus dem Soundtrack erinnert mich an The Obsessed, standen wohl geistig Pate:

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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!