Re: The Rolling Stones

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der-hofacker

Registriert seit: 07.04.2005

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Mein Fazit fällt erfreulich aus: Die Band, speziell Keef & Ronnie, in deutlich besserer Verfassung als bei der „Bigger Bang“-Tour, die Setlist angemessen und mit ein paar netten Überraschungen, der Budenzauber in angenehmen Grenzen.
Was mich ebenso wie Mick67 irritierte, war die irgendwie maue Stimmung. Fast scheint es mir, das Publikum der Stones ist mittlerweile zu alt, oder besser, zu bräsig für die Band.
Das Einzige, was mich inzwischen einigermaßen langweilt, ist die Dramaturgie eines Stones-Konzerts: 45 Minuten aufwärmen (paar B-Hits und Überraschungen), dann Introduction mit Keef-Block, danach mal kurz richtig Musik (Midnight Rambler, Sympathy etc) und dann der übliche Party-Kram. Ich würde mir wünschen, dass sie diese Struktur mal aufbrechen und sich die ganze Geschichte neu zusammenbasteln. Bausteine hätten sie genug. Aber vielleicht ist das auf diesem Niveau von Volksbelustigung auch einfach etwas viel verlangt bzw. kaum möglich.
Und noch was (obwohl man ja nicht mit Steinen (sic!) werfen sollte, wenn man im Glashaus sitzt): Ich fand die heutige Berichterstattung in den Medien erschreckend schlecht. Kaum ein Autor kommt über die üblichen Klischees hinaus von wegen Falten, sechziger Jahre, Keef verspielt sich (was Blödsinn ist – ärgerlicherweise können die wenigsten Schreiber offenbar zwischen falschem Spiel und Variation unterscheiden – aber geschenkt…) und überhaupt, Jagger ist fit, blablabbla. Besonders schwach: Spon. Der einzige Artikel, der mir wirklich substanziell erschien, war der von Annett Scheffel/SZ: http://www.sueddeutsche.de/kultur/the-rolling-stones-in-berlin-hochwuerden-honky-tonk-1.1994717

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