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derek bailey, jamaaladeen tacuma, calvin weston, mirakle (1998)
vom sound & ansatz her kommt das hier dem am nächsten, was ich selbst mal gespielt habe: ein äußerst musikalisches, schwermetallisches schlagzeug, eine irrlichternde sound&effekt-gitarre, die keine einzige melodie spielt, und ein e-bass, der die ganze arbeit macht. ein bailey-trio, das völlig anders funktioniert, niemand fließt hier impressionistisch dazu, sondern er bekommt kantige funk-vorgaben, die auch ohne ihn schon super wären. aber was er beisteuert, ist eben doch sehr toll – manchmal macht er’s noch funkiger, manchmal schreddert er einfach alles nieder, oft hat er genau den richtigen akzent zur aktuellen situation. die musik ändert sich alle paar sekunden, einfälle gibts genug, verrückt ist, wie sie eben doch aufeinander hören, wann die luft rausgenommen und wann druck aufgebaut wird, da sind sie sich auf drei verschiedenen wegen meistens einig. das album könnte jetzt 12 minuten oder 5 stunden dauern, es käme aufs gleiche hinaus. der produzent john zorn hat nicht eingegriffen. auch hier also rohmaterial.
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