Antwort auf: guitar trios (g/b/dm)

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vorgarten

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so, ich hab jetzt ein paar hausaufgaben gemacht.

john scofield, clint houston, motohiko hino, [terumasa hino], john scofield (1977)

john scofield, steve swallow, adam nussbaum, bar talk (1980)

john scofield, steve swallow, adam nussbaum, shinola (1981)

john scofield, steve swallow, adam nussbaum, out like a light (1981/83)

ist schon interessant, dass die karriere von frisell bei ecm begann und die von scofield bei enja, so als hätte es erstmal keinen us-markt für rockjazzgitarristen ende der 70er, anfang der 80er gegeben. scofields anfänge, prä-miles, wirken tatsächlich etwas rumplig, mit einem ersten livealbum für enja, bei denen er 1976 unter vertrag kam, dann kam aber das album mit den gebrüdern hino (terumasa nur auf zwei stücken), dann das debüt des trios mit swallow/nussbaum in einer japan-only-ausgabe, dann endlich die live-dokumente aus münchen (vielharmonie 1981) auf zwei enja-alben. ich mag die luftige atmosphäre auf den aufnahmen mit hino & houston sehr gerne, aber spannender ist es vielleicht zu verfolgen, wie aus scofield/swallow/nussbaum eine richtig gute band wird. BAR TALK wirkt da noch sehr unschlüssig, bei den live-aufnahmen ist der knoten aber wirklich geplatzt: scofields angeraute wirbellinien mit ihrem rockflirt werden sonisch interessant von swallows weichem bass umspült, und nussbaum entwickelt dazu ein breites spektrum zwischen subtiler balladenbegleitung und richtigem punch, wenn es abgehen soll. ich finde schon interessant, wie selbstverständlich das zwischen rock und jazz hängt, ohne große effekte, ohne sich wirklich aus dem fenster zu lehnen, aber auch ohne billiges audience pleasing. klingt immer noch frisch, wobei das von @asdfjkloe vorgestellte SHINOLA für mich auch das stimmigste album ist.

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