Antwort auf: guitar trios (g/b/dm)

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vorgarten

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steve khan, ron carter, al foster, let’s call this (1991)

khan ist 12 jahre älter als jordan und blickte 1991 schon auf eine fusiongitarristenkarriere zurück, mit der er sich – vulgärpsychologisch – von der welt seines wohl nicht allzu erziehungsbegabten vaters sammy cahn abgegrenzt hatte (die kreativen anpassungen des nachnamens lagen aber in der familie, der vater, ursprünglich cohen, nannte sich mal kahn, wollte sich dann aber vom kollegen gus kahn unterscheidbar machen). hier traut sich der gitarrist den flirt mit jazzmaterial und ein reduziertes triosetting zu, wobei er auch auf sachen aus den 60ern zurückgreift, larry youngs „backup“, lee morgans „mr. kenyatta“, und – wenn man schon mal ron carter in der band hat – auch „masqalero“.

ich bin etwas unterwältigt, spritzige ideen finde ich in khans spiel nicht, sein ton ist flach, aber dann durch quasi-echo-halleffekte wieder verdickt, dem von scofield nicht unähnlich, aber ohne dessen leichtigkeit und dynamisches spektrum (khan spielt durchgängig in der gleichen lautstärke); akkorde und single notes wechseln sich recht schematisch ab. ich glaube, dahinter steckt eine bewusste idee von sparsamkeit und coolness, aber wenn man aus vier konventionellen akkorden zwei raus nimmt, bleibt es ja trotzdem noch konventionell. es bleibt der größere spaß, sich den federnden swing von foster und carter anzuhören, die hier aber auch nicht ins schwitzen kommen. schade, hier wäre mehr drin gewesen.

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