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Dieser Tenor Gigant hat beklagenswerterweise keinen eigenen Thread, daher werfe ich das mal hier hinein. Im Zuge meiner Erkundung der prä-Bebop Bläser und deren Schönheitsideale höre ich gerade dieses Album.
Lester Young With The Oscar Peterson Trio
(Aufnahmen 1952, damals auf mehreren Alben veröffentlicht, 1997 auf dieser CD zusammengestellt)
Wohl in einer seelisch und körperlich relativ gesunden Episode in Pres‘ Leben aufgenommen. Davor war es und danach wurde es wohl wieder schwierig. Das hier klingt jedenfalls quicklebendig und stark! Auch Pres hat einen ganz individuellen Klang, ganz anders als Ben Webster oder Don Byas – dessen Vorgänger er als Tenor bei Count Basie war. Eigentlich nimmt er einen coolen Klang vorweg, der wohl erst post-Bop so richtig populär wurde. Oder zumindest war er damit in der Swing-Ära wohl eher die Ausnahme und etwas besonderes. Man meint, gleich biegt Chet Baker um die Ecke und singt ein paar Zeilen dazu. Aber der kam erst später.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)