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gypsy-tail-wind Mit Mulligan war Hamiltons Rolle meiner Meinung nach ja gar keine Fussnote, sondern ziemlich wichtig. Gemeinhin gilt zwar die Besetzung mit seinem Nachfolger Larry Bunker als der beste Line-Up des Quartettes, aber ich tendiere dazu, die frühen Sessions mit Hamilton mindestens für gleich gut zu halten! Zudem war er es eben, der den perfekten Drum-Stil für die Band formulierte. Ich habe oben die Verbindung zu Shelly Manne gemacht, aber zwischen ihm und Hamilton gibt’s einen zentralen Unterschied: Manne war (auch) ein Big Band Drummer (und in der Rolle sehr, sehr gut), sein Background war ein gänzlich anderer als jener Hamiltons (der wie gesagt in seinen Lehrjahren überwiegend Sängerinnen begleitet hatte). Die beiden sind bestimmt die eindrücklichsten und musikalisch am nuanciertesten klanfärberisch spielenden Drummer jener Zeit, aber Manne wäre weniger in der Lage gewesen, wie Hamilton mit ruhigen Drum-Parts und noch ruhigeren Soli sich in eine Band einzufügen.
Die Mulligan Alben müsste ich mir auch mal genauer anhören, aber auch hier Zustimmung. Jetzt bin ich gerade noch bei dem Ellington Tribute mit Eric Dolphy. Ich glaube, dass Sonny Greer einfach übersehen wird. Die älteren Drummer hatten das alles vielleicht intensiver erlebt, konnten manches ausbauen/weiterentwickeln. Ich glaube das gilt auch für Hamilton und Manne, Mel Lewis, Eddie Locke u.a., nur individuell anders, am eigenen Stil hatten die gearbeitet und sich dabei selber noch verbessert. Mir stellt sich gerade die Frage, ob einige andere aus der Ellington Band nicht übersehen werden: Z.B. Ray Nance oder Fred Guy der Gitarrist?
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