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jimmy raney, richard davis, alan dawson, momentum (1975)
auf dieses tolle album hatte schon @asdfjkloe hingewiesen, jimmy raneys comeback nach 10 jahren alkoholkrankheitsbedingten rückzugs (u.a. wahrscheinlich), interessanterweise mit einem konventionell walkenden richard davis, im juli 1974 in new york aufgenommen, von don schlitten produziert, bei mps gelandet. unvergleichlich cooler ton, nicht schön aufgenommen (wie das ganze album), ohne effekte, bebop-ideenfluss, von den kompositionen fast nur die akkorde aufgreifend, mit selbstvergessener lässigkeit. bei „the best thing for you is me“ spielt er das thema im pizzicato an, lässt dann aber erstmal mehrere takte die beiden begleiter loslegen, so, als müsse er sich noch ein glas wasser holen, dann probiert er leise ein paar akkorde aus, irgendwann stimmt alles, dann geht es los.
ich höre keinen einzigen lick, keine klischeefigur, alles wirkt frisch und neu, probiert mal die eine, mal die andere richtung aus, ein paar akkorde werden zwischendurch eingestreut, ganz selten mal ein ton verzogen. die hierarchisch auf ihre plätze verwiesenen begleiter sind immer ein bisschen vor dem beat, was eine schöne reibung zu raneys ungehetztheit ergibt, das ist ganz große kunst.
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