Antwort auf: guitar trios (g/b/dm)

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vorgarten

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jim hall, jimmy woode, daniel humair, it’s nice to be with you (1969)

je nachdem was redbeans noch so findet, könnte dies vorläufig mein letztes gitarrentrioalbum aus den 60ern sein, und endlich das erste von jim hall, den behrendt auf europatour schnell mit dem mps-label verknüpft und in berlin ins telarc-studio einlädt. das coverfoto sieht natürlich mehr nach süddeutschland aus, aber man muss bedenken, dass die bockwurst in berlin erfunden wurde. ob sie der tochter von hall schmeckt, kann man nur mutmaßen, aber das ständchen, das er ihr auf dem album spielt („young one, for debra“), sollte ihr schon gefallen haben. auf diesem und noch 2 anderen stücken begleitet sich hall per mehrspur-verfahren selbst, conversation with himself, das ist ganz hübsch, weil mit leicht unterschiedlichen gitarrensounds eingespielt. im trio allerdings sitzt der gitarrenton nicht so perfekt, sehr voll und dunkel und indirekt, kommt damit dem bass in die quere und wirkt ein bisschen muffelig, ganz anders empfinden die nationalstolzen stimmen im netz, die hier wieder die audiotechnisch beste hall-aufnahme überhaupt hören, made in germany. ich höre ein nicht ganz eingestimmtes nebenwerk, on the fly aufgenommen, mit eigensinnigen begleitern, die auch was zu sagen haben und sagen wollen, und so murmelt sich das verträumt auf bockwürsten durch schwarze wälder, während woanders die effektgeräte angeschlossen werden. es ist 1969.

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