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die Trio Tracks von Funk in France hab ich noch kaum gehoert, bin eigentlich immer direkt zu den Sachen mit Claude Bartee und Orgel gegangen… mehr Breau kommt vielleicht spaeter, bin jetzt doch erstmal hier
Wim Overgaauw – Dedication
Es ist ein bisschen Schade, dass Overgaauw bis in die 70er warten musste, um Alben aufzunehmen, die nicht zumindest nebenher auch ein bisschen Easy Listening sein wollten… und es gibt da tolle Elton John Covers und so auf den Alben – aber wenn man ihn mal etwas freier aufspielen hoeren will, dann ist dieses Trioalbum von 1978 wohl der Ort… und es klingt halt doch recht anders, als ein vergleichbares Album, das Overgaauw z.B. 1962 aufgenommen haette… das liegt am Basssound von Victor Kaihatu , aber sicher auch am Ton von Overgaauw, der von Track zu Track variiert, aber teils sehr nach den spaeten 70ern klingt… Die Art wie Kaihatus Bass mit Overgaauws Gitarre verzahnt ist, kenn ich auch eher von Trios mit elektrischem Bass. Die Linien sind reiner Bebop, und das ist was zaehlt. Schlagzeug spielt Evert Overweg, der um die Zeit der Aufnahmen von seinem Schwiegervater das Tangoorchester Malando erbte – seine Hauptbeschaeftigung bis er es in den 90ern an seinen eigenen Sohn weitervererben konnte.
Auf dem Cover sehen wir Overgaauw und seinen Sohn Overgaauw Jr sinnierend an einem Tuempel… und in der Tat ist das Album eine Art Rueckschau, die Tracks verschiedenen Gitarristen gewidmet, die in Overgaauws Entwicklung wichtig waren.
This album is dedicated to the guitarists George, Wes, Joaquin, Antonio Carlos, Kenny, Jan, Eddy, Terry and Barney, who inspired me playing the instrument.
So lesen wir in den Liner Notes [komme gerade nicht an meine Platte und hab hier nur die Liner Notes des Reissues von 1980, auf dem alle Verweise auf den Junior verschwunden sind]. George ist Benson, Wes, Kenny und Barney duerften klar sein, es gibt nur einen Antonio Carlos, Joaquin ist der Herr vom Concerto d’Aranjuez… Jan Mol und Eddy Christiani sind Groessen der niederlaendischen Unterhaltungsmusik, Terry Kath schliesslich der Gitarrist von Chicago, der unlaengst verstorben war… Kaths Komposition „Introduction“ beschliesst das Album, geht die eine Tuer zu usw. Wie erfolgreich diese simultane Verneigung vor neun doch recht unterschiedlichen Gitarristen am Ende ist… schwer zu sagen. Das Resultat ist jedenfalls ein sehr abwechslungsreiches Album, auf dem wirklich die Gitarre im Vordergrund steht…
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