Antwort auf: guitar trios (g/b/dm)

#12124179  | PERMALINK

vorgarten

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[nebengleis]

wes montgomery, ron carter, grady tate, [ray barreto, george devens, orchestra], tequila (1966)

es ist einfach sehr schade, dass montgomery mit seinem raumfüllenden akkordspiel nie sich aufs trio beschränkt hat, selbst hier nicht, obwohl seltenerweise zumindest ein pianist fehlt. barreto ist fast überall dabei, dazu gibt es manchmal ein paar sparsame vibrafon-akzente, und das ogerman-orchester wie aus dem kino nebenan, manchmal geht die tür auf, dann darf es lauter werden. am nahesten am trio vielleicht die version von bacharachs „what the world needs now is love“, die ich sehr liebe. der sound ist wirklich anders als bei anderen gitarristen, fast komplett akkordisch, weich mit dem daumen gestrichen, die fingernägel sind aus dem spiel, ein plektron sowieso. welche töne da übrig bleiben vom akkord, was abgestoppt wird, was ausklingen darf, wie schnell das kombiniert wird, verändert grundsätzlich das verhältnis von melodie und rhythmus, das eine wird aus dem anderen entwickelt, nicht solo & begleitung. wenn sich überhaupt jemand für ein bandkonzept ohne weiteres harmonie-instrument empfielt, dann montgomery, aber, tja, er sah das wohl anders.

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