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15. Juni 2023 – Konzerthaus Berlin
KONZERTHAUS KAMMERORCHESTER, Ltg. Sayako Kusaka
BLÄSERSOLISTEN DES KONZERTHAUSORCHESTERS BERLIN
Mozart – Sinfonia concertante für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Orchester Es-Dur KV 297b
(Michaela Kuntz, Alexandra Kehrle, Dmitry Babanov, Luka Mitev)
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Schnittke – „MOZ-Art à la Haydn“ für zwei Violinen und zwei kleine Streichorchester
(Sayako Kusaka, Teresa Kammerer)
Haydn – Sinfonie Nr. 80 d-Moll
Herzstück an diesem Abend war Alfred Schnittkes „MOZ-Art à la Haydn“ (1976, Gidon Kremer und Tatjana Grindenko gewidmet), das im Programm zwischen Mozarts Sinfonia concertante für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Orchester und Haydns Sinfonie Nr. 80 stand. Es sollte schonmal in der zweiten Hälfte der Spielzeit 2019/20 aufgeführt werden. Für mich wäre es das erste Werk von Schnittke, das ich im Konzertsaal gehört hätte, gewesen… und so ist’s auch geblieben. Mit „MOZ-Art à la Haydn“ hatte ich mich auch gar nicht beschäftigt, so dass ich alle Überraschungen genießen konnte. Ich rechnete schon mit einer Art Parodie, hatte aber nicht gedacht, dass es auch Bühnenanweisungen (Bewegung, Beleuchtung) gibt. Ich nehme mal noch nicht soviel vorweg, falls jdn. aus dieser Runde das Werk noch begegnet, kann aber bei Interesse auch mehr dazu schreiben. Vom Mozart-Material erkannte ich die ganz berühmten Zitate, von den Fragmenten der Pantomimen- Suite „Pantalon und Columbine“ KV 446 las ich im Programmheft zum ersten Mal. Das Ende lehnt sich an Haydns „Abschiedssinfonie“ an, die mir auch noch nicht bekannt ist. Erst später las ich den Untertitel im Programmheft: „Spiel mit Musik für zwei Violinen, zwei kleine Streichorchester, Kontrabass und Dirigent“. Im Konzerthaus wurde auf den Dirigenten verzichtet. Inzwischen habe ich mir aber auf yt auch andere Aufführungen angeschaut und das mit dem Dirigenten finde ich recht interessant.
Sowohl die zuvor gespielte Sinfonia concertante (nur mal im Radio gehört) und Haydns Sinfonie Nr. 80 in d-Moll (bisher noch gar nicht gehört) gefielen mir. Das Programmheft ist auch im Hinblick auf das Werk Mozarts interessant und bleibt erstmal in Griffnähe. Es geht darin um die Mozartforschung, Nachlässe und Abschriften. Im Original soll sie für Oboe, Flöte, Horn und Fagott gesetzt gewesen sein. Zur Haydn Sinfonie ist zu lesen, dass es nur elf Gattungsbeiträge in Moll gibt. Über die #80 hatte ich bisher noch gar nichts gehört. Wie bereits erwähnt, gefiel sie mir; vor allem im Adagio gibt es sehr schöne Stellen.
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