Antwort auf: Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert

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herr-rossi
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nicht_vom_forumMeistens sind es dann doch eben nicht „nur“ Talent und Fleiß, die überdurchschnittlichen Erfolg erklären.

Das habe ich auch nicht behauptet. Es ist ganz klar, dass man es leichter hat, gehört zu werden, wenn man über einen gewissen familiären Hintergrund verfügt. Das muss noch nicht mal Reichtum sein, aber einfach eine gute Ausbildung zu erhalten und Eltern zu haben, die ihren Nachwuchs bei der künstlerischen Findung unterstützen wollen und können, ist ein Privileg.[1] Allerdings kann es auch zur Falle werden – in den vergangenen Jahren ist es in den Social Medias üblich geworden, neue Künstler:innen als „Industry Plants“ oder „Nepo Babies“ zu enttarnen und denunzieren. Es gibt Karrieren, die daran tatsächlich auch zerbrochen sind. So ging es z.B. der weiblichen Pop Punk Band Tramp Stamps, die eine Zeitlang ein Lieblingshassobjekt des Internets waren. Marisa Maino hat darüber mit Anthony Fantano gesprochen (der der Band auch nicht gerade wohlgesonnen war).

[1] In der Rap-Szene bis heute die absolute Ausnahme. Ein Beispiel ist – nicht zufällig – der aktuell erfolgreichste weiße Rapper der USA, Jack Harlow. Der ist zwar sicher auch nicht „Oberschicht“, aber Professor Skye, betont, es sei schon sehr ungewöhnlich, dass man die Eltern eines Rap-Stars googeln kann, weil sie Inhaber eines örtlichen Unternehmens sind (er hält Uni-Seminare zum Thema Hiphop und hat auch einen soziologischen und politischen Blick auf das Genre).

In der Pop-Szene sieht das wohl anders aus. Wenn ich so gedanklich die Biographien Revue passieren lassen, die ich in den letzten Jahren wahrgenommen habe, kommen junge Pop-Künstler:innen nicht unbedingt from money, aber aus Elternhäusern, in denen sie gefördert wurden. Beispiel Rina Sawayama on Her Multicultural Upbringing (sie wuchs als Kind japanischer Einwanderer in London auf und ist über ein Förderprogramm nach Cambridge gelangt; bei ihren ersten musikalischen Gehversuchen hatte sie keinerlei Kontakte zur Industrie, Social Medias waren für sie der Weg ins „System“).

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