Antwort auf: Dead & Gone

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latho
No pretty face

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In deutschen Artikel wurde er immer als „in Ungarn geboren“ beschrieben, weil ja in Deutschland immer noch wichtig ist, wo jemand geboren wurde, nicht wo er aufwuchs. Ben Ferencz kam mir in Interviews immer so vor wie seine eigentliche Herkunft: very New York. Er kämpfte sich mit der Army durch Mitteleuropa, um dann apokalyptische Szenen bei der Befreiung einiger Konzentrationslager zu erleben („So stellte ich mir die Hölle vor.“) Er ermittelte in Fällen von Lynchmorden an alliierten Piloten und war dann Chefankläger im Prozess gegen einige SS-Einsatzgruppenleiter, der „Vorstufe“ der industriellen Menschenvernichtung. Auch danach setze er sich für die Opfer ein, unter anderem für den internationalen Strafgerichtshof. Beeindruckender Mann, dabei lebhaft und im richtigen Rahmen komisch. Es hätte auch in Deutschland mehr von solchen Typen gebraucht.

R.I.P. Benjamin Ferencz

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