Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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vorgartenja, das ist eigenartig – aber ziemlch toll gesungen. von wann ist denn eigentlich sein duett mit louis armstrong über den masterplan-creator?

Das Duett mit Armstrong kenne ich noch gar nicht … dafür „Zawinul“ schon ziemlich lange, und ja, sehr gutes Album!

Hier vorhin auch Vokalentzug mit diesem total irren Album:

Oliver Nelson – Black, Brown and Beautiful | Suite, Konzeptalbum, Patriccio … keine Ahnung, was das ist, aber ich finde es klasse. Zum Einstieg gibt’s sowas wie musique concrète, Solisten sind neben dem Leader auch Bobby Bryant, Frank Strozier, John Klemmer, John Gross, Roger Kellaway, Chuck Domanico, Roy Haynes, John Guerin und – in „Requiem“ im Duett mit Nelson an den Tasten, im darauf folgenden „Lamb of God“ allein – Pearl Kaufman. Nelson spielt selbst zwei Soli am Alt- und zwei am Sopransax, aber der Moment von Frank Strozier (in „Self-Help Is Needed“) gehört sicherlich zu den besten des tollen Albums (auch da: Japan-Reissue von 2017, als eine ganze Reihe mit Flying-Dutchman-Alben wieder auf CD herauskam, hab damals viel zu wenig gekauft).

Jetzt:

The Leon Thomas Album | Auch hier steh ich mit den Angaben wieder an: ich vermute, das elfminütige „Um Um Um“ (2. Hälfte von Seite A) ist die komplette Version vom Polit-Album von H. Rap Brown (dass die beiden dort Co-Credits kriegen ist seltsam, Thomas ist dort ja nur recht kurz zu hören), jedenfalls scheint das eine genuine Live-Aufnahme zu sein, was ja passen würde. Die anderen vier Stücke wurden in New York im Studio aufgenommen, die ersten Hälfte von Seite A mit Ernie Royal (t), Donald Smith (fl), Jerome Richardson (as), einem glänzenden Billy Harper (ts), Howard Johnson (bari), Arthur Sperling (p), John Williams (elb), Billy Cobham (d), Richard Landrum, Sunny Morgan (perc), Leon Thomas (perc, fl, voc) und Oliver Nelson (arr, cond). Auf der B-Seite gibt es dann einen 17minütigen wieder live aufgenommenen Track, anscheinend nur mit James Spaulding (fl), Bob Cunningham (b), Roy Haynes (d), Gene Golden (perc) und Leon Thomas (voc) – wobei da im Intro vermutlich auch wieder irgendwelche Einspieler ab Band eingesetzt werden – und jemand klimpert etwas am Klavier, aber das klingt so, als könnte das tatsächlich auch wer sein, das das nie gelernt hat (ich tippe auf Thomas, denn das läuft hinterm Flötensolo durch). Irres Zeug, auf beiden Alben!

Und ja: Ich höre das alles zum ersten Mal mit der gebührenden Ruhe und Aufmerksamkeit … obwohl die CDs schon ein paar Jahre hier liegen (2017 habe ich sie nicht gekauft, aber ich glaub tatsächlich vor Beginn der Pandemie). Und ich weiss echt nicht, warum das so lange gedauert hat!

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba