Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz! › Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!
vorgarten
gypsy-tail-windBesser als Shirley Horn? Mir ist „Black Coffee“ mit all dem Trompetenglanz glaub ich eine Spur zu pushy … ich mag Lee lieber in entspannteren Settings, auf „Black Coffee“ wird mir glaub ich zuviel „gewollt“. Aber klar, Klassiker, toll und alles, einfach kein Favorit (die Stimme liebe ich allerdings sehr).
(EDIT: das oben bezieht sich auf Peggy Lee und „The Thrill Is Gone“ … hab mal wieder einen viel längeren Post geschrieben als geplant und dann rutschte schon der nächste dazwischen)
eigenartig – ich finde die sessions, die zu BLACK COFFEE geführt haben, total entspannt. candolini steigt manchmal ziemlich glänzend ein, das stimmt, aber eigentlich gar nicht so oft – und der rest ist ja sehr intim mit pianotrio. und in l.a. kommen dann noch schatteninstrumente (harfe, vibraphon, gitarre, celesta?) dazu.
leon thomas hab ich auch noch rausgekramt, auch die cd mit den bonustracks.
Ja, ich weiss auch nicht, woran der Eindruck bei Lee liegt – aber so ganz geklickt hat das Album bei mir einfach nie (und es lief diesen Winter wiederholte Male wieder).
Was Leon angeht, hast Du die frz. Ausgabe von 2002 mit den ganz vielen Bonustracks? Lohnt es, derentwegen das Album nochmal zu kaufen?
3 Shades of Blue – Johnny Hodges with Leon Thomas and Oliver Nelson | Das ist das Album, das Thiele Ende der Achtziger mit drei (unrelated) Bonustracks und dem Titel eines anderen Nelson-Albums unter Nelsons Namen neu auflegte. Dass dieser zum Headliner wurde, ist schon korrekt, denn es gibt hier typischen Nelson-Big-Band-Sound zu hören, Hodges ist einfach der geladene Starsolist, in einer Band die auch sonst voller grosser und zumindest weitherum bekannter Namen ist: Ernie Royal, Snooky Young, Marvin Stamm und Randy Brecker (t), Al Grey, Quentin Jackson, Garnett Brown, Tommy Mitchell (tb), Bob Ashton, Jerome Richardson, Jerry Dodgion, Frank Wess, Joe Farrell, Danny Bank (sax), Hank Jones und Earl Hines (p), David Spinozza (g), Ron Carter (b) und Grady Tate (d). In diesem Fall habe ich die frz. BMG-CD von 1997 (ohne die drei Bonustracks, von denen ich nur den Titeltrack von „Skull Session“ dort habe, die anderen stammen von einem Album, das gemäss Discogs nur ein einziges Mal 1974 aufgelegt wurde, “ Oliver Edward Nelson In London With Oily Rags“). Thomas ist hier auf drei Stücken der Star: mit irrem Scatgesang in „Duke’s Place“ (klasse, wenn direkt danach Hodges in „Echoes of Harlem“ übernimmt … und Grady Tate ist schon ein umwerfender Big Band-Drummer!), und danach in den eigenen „Disillusion Blues“ (mit rockiger Gitarre von Spinozza) und „Welcomme to New York“. Ansonsten gibt es Ellington-Klassiker und zwei Nelson-Originals, „Yearning“ (von „Blues and the Abstract Truth“ bekannt) und „Black, Brown and Beautiful“, was wohl der Anlass fürs verwirrende Reissue war (vier Dicogs-Einträge von 1989). Marvin Stamm, Randy Brecker, Al Grey und Hank Jones gehören zu den anderen Solisten, Earl Hines übernimmt am Klavier auf dem Closer, „It’s Glory“ (eins der wenigen Ellington-Stücke, von denen es genau eine Einspielung gibt), und Ron Carter/Grady Tate sind von A bis Z klasse und sehr präsent.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba