Antwort auf: Roger Waters

#12022463  | PERMALINK

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The Horst of all Horsts

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nail75

shanksDie Hallen erst gar nicht zu vermieten, wenn man den bösen Roger eh nicht haben möchte, wäre ja zu einfach.

Meiner Meinung nach treffen hier schlecht informierte Kommunalpolitiker auf einen zunehmend unerträglichen Rockstar. Für beide Seiten habe ich wenig Verständnis. Ich frage mich aber schon, wohin wir kommen sollen, wenn Konzerte von Künstlern mit missliebigen Meinungen abgesagt werden können. Das entspricht auch nicht meinem Demokratieverständnis. Das gilt vor allem daher, dass Roger Waters ja überhaupt nicht strafrechtlich relevantes gesagt hat. Es wird auch nicht gegen ihn ermittelt und es hat ihn auch niemand angezeigt. Für private und öffentliche Hallenbetreiber besteht also gar keine Handhabe, irgendetwas zu kündigen, ohne vertragsbrüchig zu werden. Bei öffentlichen Hallen könnte man in der Tat im Voraus mal darauf achten, an wen man die vermietet, zumal der Münchner OB Reiter schon beim letzten Konzert die Show von Waters lieber abgesagt hätte. Das hat die Betreiber des Olympiaparks offensichtlich nicht interessiert oder Reiter vollführt hier einfach eine Show. Jetzt faselt er was davon, die rechtlichen Möglichkeiten zu überarbeiten, um Künstlern besser absagen zu können. Damit meint er vermutlich das Grundgesetz. Is klar. In Frankfurt ist es tendenziell noch schlimmer. Da wird Antisemitismus unzulässig mit Kritik an Israel gleichgesetzt und muss als Begründung für die Absage herhalten, was natürlich rechtlich völlig unhaltbar ist. Außerdem erklären Kommunalpolitiker Roger Waters zu einem der reichweitenstärksten Antisemiten der Welt. Wenn Roger Waters über eine Unterlassungsklage nachdenken würde, hätte er wesentlich bessere Chancen, als die Gegenseite beim Versuch, das Konzert abzusagen. Und dieses Gequatsche, dass in der Festhalle die Juden vor ihrer Deportation zusammengetrieben wurden und deshalb das Konzert nicht geht. Meine Güte! Man kann die Shoa auch durch solchen Blödsinn verharmlosen. Zwischen Roger Waters und Auschwitz passen schon noch ein paar dicke Bände. Da würde ich lieber mal die Onkelz-Konzerte in der Festhalle absagen.

Ja, macht er.

Es braucht auch keine Gesetzesänderung, sondern einfach eine bessere interne Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung und den Tochterfirmen der Stadt.

Ansonsten Zustimmung zu Deinem Beitrag.

 

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