Antwort auf: Eure derzeitigen Top 5 Podcasts

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ford-prefect
Feeling all right in the noise and the light

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bullittVon Und dann kam Punk kenne ich nur die Slime und…äh…Heinz Rudolf Kunze Folge. 😄 War nicht schlecht, die anderen Folgen schienen mir etwas nerdig.

Die beiden Hosts Christopher Borgmann und Jobst Eggert, die seit Ende 2020 den Podcast „Und dann kam Punk“ betreiben, sind seit den 80ern tief in der deutschen Punk- und Hardcore-Szene verwurzelt. Einer von denen schrieb für das Ox-Fanzine. Jobst stammt aus Göttingen, was er in jeder zweiten Folge erwähnt, indem er altes Insider-Wissen aus der dortigen Szene vermittelt. Ist ein bisschen wie ein Running Gag geworden.

In der Regel kenn ich die Musiker und Labelmacher, die jeden Dienstag in einer neuen Episode zu Gast sind, gar nicht. Da die in kruden Underground-Bands spielen, bei denen man sich gar nicht vorstellen kann, dass sich darum überhaupt bereits eine breitere Hörerschaft oder gar Fanschar versammelt hat, die über deren Heimatstadt hinausgeht. Sind eben so Punk/HC-Combos, die von JUZ zu JUZ in den Städten tingeln. Durch diesen Podcast (die Begeisterung der Moderatoren ist ansteckend) hab ich jedoch etliche neue Bands, Labels und Mailorder kennengelernt, wie Hammerhead aus Bonn, 7 Seconds, Lost & Found Records, Rich Kids on LSD (RKL), Green Hell Records, Turnstile, Leatherface, Reagan Youth, Bärchen und die Milchbubis und Coretex Records. Was teilweise ein ganz schöner künstlerischer Lärm ist, am Rande zur Kakophonie und klanglichen Formauflösung, fernab des Mainstreams. Regelmäßig wiederkehrende Themen sind Gender-Geschlechterfragen/Diversität sowie die Straight-Edge-Bewegung und damit verbundene vegane Ernährung, weshalb die beiden Hosts am Ende einer Folge oft ihre Gesprächspartner fragen, welche Lieblingsgerichte sie haben und ob es Lieblingsrestaurants gibt.

Ich bin vor einem Jahr durch die Folge mit der Broilers-Bassistin Ines eingestiegen, für die „Jochens kleine Plattenfirma (JKP)“ damals auf Facebook Werbung gemacht hatte. Mittlerweile ist mir gar nicht wichtig, wer zu Gast ist, da die mit zwei, drei Stunden sehr langen Gespräche an sich spannend und fesselnd sind. Viele der Interviewpartner öffnen sich total, erzählen nicht nur Musikalisches und Künstlerisches, sondern auch Dinge aus ihrem Privatleben, bisweilen schockierende und schreckliche Erlebnisse wie Drogensucht, Krankheit, Geldprobleme oder Suizid in der Verwandtschaft.

In der aktuellen Folge ist Bassist Chris Luft von den Ryker’s aus Kassel zu Gast, die hab ich mal im Dezember 1996 im Vorprogramm von Dog Eat Dog in der halb leeren Offenbacher Stadthalle gesehen. Letztes Jahr war Mille von Kreator zu Gast, als das neue Kreator-Album „Hate über alles“ in die Läden kam. Im Februar war der Händler André alias Friese vom Plattenladen Underdog Recordstore in Köln im Podcast. Nicht minder aufschlussreich ist die Episode mit Blattmacher Dolf Hermannstädter vom Trust-Fanzine.

Hier ein Interview mit den UDKP-Moderatoren Christopher und Jobst im Trust-Fanzine

zuletzt geändert von ford-prefect

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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!