Antwort auf: Up to date: Das popkulturelle Hier und Jetzt

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herr-rossi
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mozzaAber ein „richtiger Popstar“ kann man nur werden, wenn man über ein Nischenpublikum hinaus bekannt und geschätzt wird.
Und das ist Michael Jackson gelungen in hohem Maße und vielen anderen nicht, die dann von den „happy few“ gefeiert werden, an einem breiten Publikum jedoch vorbeiagieren.
Die Frage ist auch, macht man Musik, um von möglichst vielen Leuten wahrgenommen und geschätzt zu werden, oder ist einem das weitgehend egal oder versucht man sogar, möglichst unbekannt zu bleiben, aus Distinktionsgewinn beispielsweise.
Es gibt ja auch Musikfans, die es geradezu freut, dass ihre Lieblinge kaum jemand kennt.

Darum ging es mir gar nicht. Michael Jackson war nie ein Geheimtipp und Nischenthema, der hatte seinen ersten Nr. 1-Hit schon mit 12 Jahren. Die „Thriller“-Ära war nicht nur sein kommerzieller, sondern auch künstlerischer Triumph, er hat damit die Popkultur bis heute geprägt. Aber ein älteres Publikum hat sich dafür damals doch kaum interessiert (vielleicht in den USA, aber ganz sicher nicht hierzulande). Inge und Horst Meyer haben den Namen und das Gesicht erst nach und nach durch die Klatschpresse verinnerlicht und als er dann 1995 bei „Wetten, daß …“ auftauchte, wussten sie immerhin – das ist der mit dem Affen, dem Sauerstoffzelt, der Elvis-Tochter und den unschönen Gerüchten … Klar, das ist irgendwie auch Popkultur, aber wenn ich ein Kreisdiagramm der Popkultur zeichnen würde, dann wäre der innere Kreis die Subkulturen, in denen die neuen Trends geboren werden, und Inge und Horst Meyer sind auf der äußersten Außenhülle. Die interessieren sich eigentlich nicht für den ganzen neumodischen Kram, kriegen dann aber das eine oder andere
Dank massiver Medienpräsenz dann auch irgendwann mit.

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