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Meshes of the afternoon (Maya Deren, 1943, USA) ist ebenfalls ein Kurzfilm, aber hier handelt es sich um einen Experimentalfilm. In einer surrealen, fiebertraumartigen Weise wird hier versucht, psychische Erkrankungen darzustellen. Deren verwendet dazu zahlreiche Verfremdungen, Slow- und Stop-Motion, die Hauptfigur begegnet sich selbst, einzelne Sequenzen werden wiederholt gezeigt, bestimmte Symbole tauchen immer wieder auf. Dieser Film fängt die ‚Logik‘ von Träumen vielleicht besser ein als die meisten großen Regisseure. Deren war mit ihrem Film in meinen Augen ihrer Zeit um mindestens zehn Jahre voraus. Ihre Filme (nicht nur dieser, auch At Land oder A Study in Choreography for Camera) sind pure, teils düstere Poesie, Spiegel der zerrissenen Seele Derens und entziehen sich letztlich allzu konkreten Deutungen.
Von der neuen Sight&Sound-Liste habe ich diese Woche das erste Mal in einer Schlagzeile („neue Nr. 1“) gelesen, hatte aber noch keine Gelegenheit, sie mir anzusehen. Platz 16 für Meshes of the afternoon ist mal eine Ansage. Hier wird klar der Bedeutung des Films, nicht seinem Bekanntheitsgrad beim Zuschauer die Ehre erwiesen. Der Einfluss des Films auf andere Filmemacher ist in meinen Augen jedenfalls unübersehbar. Hier zu überprüfen.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame