Antwort auf: george adams & don pullen

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vorgarten

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carlos ward, ’set for 2 don’s‘ vol. 1 (1999)

das wäre dann eine zweite pullen-hommage, verknüpft mit einer an don cherry, der ja im gleichen jahr wie pullen (1995) starb. wards musik hört man das alles nicht wirklich an, es ist einer der wenigen versuche, als bandleader nochmal durchzustarten, nach der zeit mit ibrahim, taylor und pullens african-brazilian connection. wie auch LIVE AT THE BUG zerfällt das album in zwei teile, einem halbwegs professionell produzierten band-teil (hier mit andy milne, essiet okun essiet und mark prince) und einem selbstproduzierten soloteil, bei dem ward zu synthiesounds und drum machines improvisiert, die 10 jahre zuvor schon altmodisch gewesen wären. auch die band ist nicht so wirklich frisch, ward spielt z.t. mit sax-synthesizer, alles geht so richtung m-base, aber zum damaligen zeitpunkt klangen coleman, osby usw. auch schon 10 jahre nicht mehr so. hat man sich aber mal bis zum 4. stück daurchgehört, wird es plötzlich toll, alles swingt, wards soli sitzen, etwas melancholie entsteht, das wird so 6 stücke lang durchgehalten.

der „song for 2 don’s“ ist leider eine abschließende synthesizer-fantasie, die beide dons wohl ratlos gemacht hätte. die apostrophs stimmen ja auch nicht, ein „vol. 2“ gab es auch nie, de facto ist das das letzte leader-album von ward vor dem verschwinden. traurig.

als abschluss dieses hörprojekts deshalb besser nochmal die african-brazilian connection live, mit ward natürlich, 1992 auf dem mt.fuji-festival, das stück „matador“ wird fälschlicherweise kenny dorham zugeschrieben, egal, die atmosphäre ist toll, man kommt nochmal in den genuss einer dieser unglaublich klar exekutierten pullen-explosionen (aber leider keines ward-solos):

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