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@soulpope danke, „alchemistisch“ finde ich passend. habe hanrahan/pullen angetestet, gehe da aber verloren bzw. finde pullen da höchstens eine klangfarbe. aber das war erstmal nur ein sehr oberflächlicher eindruck. der thread hier ist ja offen.
david murray, long goodbye – a tribute to don pullen (1998)
ich kann noch nicht ganz loslassen. pullens (und hicks‘) tribute an george adams noch im ohr, wird natürlich ab mai 1995 die frage akut, wer eigentlich die würdigungen für don pullen übernimmt. und da ist das hier wohl die naheliegendste, und, ersthörgang: umwerfend.
murray hat sich den schüler d.d.jackson dazugeholt, außerdem santi debriano und j.t.lewis aus den letzten bands von pullen, das material ist aus COMMON GROUNDS, aber auch „el matador“ (eigentlich für george adams), das old-school-hollywood-stück „gravity“, zwei angeschmiegte kompositionen von jackson und „the long goodbye“ von butch morris, das murray mal mit james blood ulmer eingespielt hat. es geht rührend zärtlich los, steigert sich dann aber stück für stück in eine beschwörung, die in einem free-gottesdienst zum titelstück gipfelt. meine wände haben kurz gewackelt. d.d.jackson unternimmt hier einfach nicht den krampf, sich von pullen stilistisch abzusetzen, er spielt clusterläufe, wahrscheinlich hat er auch ein glöckchen am bein… das ist alles so energetisch, wild, großartig, wie ich mir keine bessere würdigung an pullen vorstellen kann. und murray steigt dabei noch in den himmel, um anzuklopfen. wahnsinns-album.
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